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Was hat Benny Goodman mit Töging zu tun?

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Von: Peter Becker

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Wenn Natalie Krätz (rechts) ihr Saxophon gegen das Mikrofon tauscht, greift Bandleader Gerd Fink auch schon mal zur Posaune
Wenn Natalie Krätz (rechts) ihr Saxophon gegen das Mikrofon tauscht, greift Bandleader Gerd Fink auch schon mal zur Posaune. © Becker

Mit einem schwungvollen Konzert startete Töging ins neue Jahr. Die Monaco-Bigband begeisterte rund 200 Zuhörer und hatte einen Überraschungsgast dabei.

Töging – Schwungvoll startete Töging ins neue Jahr: Mehr als 200 Zuhörer kamen zum Neujahrskonzert. Zu Gast im Kulturzentrum Kantine war die Monaco-Bigband, die mit dem Klarinettisten Bernhard Ullrich einen prominenten Gast-Musiker dabei hatte. „Ich war hier schon mal vor neun Jahren, allerdings mit dem Seelos-Orchester“, erinnerte sich der Solist an das Konzert, das noch zu Lebzeiten des berühmten Töginger Musikers stattfand. Warum der Bayerische Rundfunk den Klarinettisten als „bayerischen Benny Goodman“ bezeichnet, davon bekam das Publikum in mehreren Stücken eine Kostprobe.

Schwungvolles Konzert mit bekannten und unbekannten Liedern

Beim Konzert ging es schwungvoll zur Sache. Swing-Klassiker und weniger bekanntes Liedgut wechselten einander in wohldosierter Weise ab, sodass sowohl das weniger versierte Publikum, als auch die Genreliebhaber, auf ihre Kosten kamen. Insgesamt gut zweieinhalb Stunden lang begeisterte die Combo ihr Publikum.

Bernhard Ullrich(Mitte) war schon oft mit der Monaco-Bigband unterwegs und wurde beim Neujahrskonzert in Töging zeitweise von Tiziano-Maurizio Stefania (links) und Peter Zoelch (rechts) begleitet
Bernhard Ullrich (Mitte) war schon oft mit der Monaco-Bigband unterwegs und wurde beim Neujahrskonzert in Töging zeitweise von Tiziano-Maurizio Stefania (links) und Peter Zoelch (rechts) begleitet. © Becker

Dirigent Gerd Fink hatte mit seinem Orchester eine gute Mischung vorbereitet, die nicht selten auch einzelne Instrumente in den Vordergrund rückten. Durch diese Mischung wechselten sich Stücke für das Gesamtorchester mit Solostücken ab, wodurch auch einzelne Mitglieder der Band ihre Klasse unter Beweis stellen konnten.

Dabei konnten die Musiker der Monaco-Bigband auch ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellen. Denn egal, ob Bandleader Gerd Fink zur Posaune, die Tenor-Saxophonistin Nadine Krätz oder der Gitarrist Andreas Furtner zum Mikrofon oder andere Saxophonisten zur Klarinette griffen, um Bernhard Ullrich zu begleiten: Die Arrangements klangen knackig und raumfüllend zugleich. Zweifellos hätte Ullrich nicht zwingend Beistand gebraucht, doch wer kann, der soll. Und so harmonisch, wie die mehrstimmigen Klarinettenstücke klangen, war es ein reiner Genuss.

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Bevor sich die Musiker ins Zeug legten, ergriff Tögings Bürgermeister Dr. Tobias Windhorst das Wort. Dabei richtete er einen Wunsch an die Gäste: „Wir sollten in diesem Jahr das Moralisieren sein lassen“, schlug das Stadtoberhaupt unverbindlich vor. Ihm sei im vergangenen Jahr negativ aufgefallen, dass in der deutschen Gesellschaft viel zu viel moralisiert würde. Als Beispiel nannte er die Fußball-Nationalmannschaft, die bei der Weltmeisterschaft in Katar anstatt mit Leistungen auf dem Platz, mit einem vieldiskutierten Bekenntnis zur Weltoffenheit von sich reden machte.

Dies sei Ausdruck des Zeitgeistes, demzufolge sich viele zu ostentativ-moralischem Handeln verpflichtet fühlen, anstatt sich mit ihren eigentlichen Problemen zu beschäftigen. Als konkretes Beispiel in Töging erinnerte Dr. Tobias Windhorst an das Dreikönigssingen, bei dem sich wegen der öffentlichen Diskussionen um „Blackfacing“ keiner geschminkt habe. Zwar wolle er keineswegs jemanden zwingen, sich das Gesicht zu bemalen, doch habe er solches Schminken in der Vergangenheit vielmehr als Ausdruck der gelebten Vielfalt verstanden.

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