Aluminiumaustritt: Schadenshöhe dementiert

Töging - Ein Aluminiumaustritt bei Aleris hat am Dienstagmorgen für Aufregung gesorgt. Die kolportierte Schadenshöhe von 100.000 Euro dementiert das Unternehmen nun aber.
Am Dienstagmorgen ist aus einem Hochofen in der Werkhalle des Recycling-Unternehmens Aleris flüssiges Aluminium ausgetreten. Der Vorfall sorgte für großes Aufsehen, immerhin war ein Großaufgebot an Feuerwehren aus dem Umkreis vor Ort. In ersten Meldungen war von einem Schaden in Höhe von 100.000 Euro die Rede. Werkleiter Willi Greb zeigte sich gegenüber unserer Redaktion verwundert. Von einer konkreten Schadenshöhe habe er nie gesprochen.
"Schadensbild noch nicht abschätzbar"
"Wir können das Schadensbild noch gar nicht abschätzen", so Greb. Der Gesamtschaden setzt sich aus den Reparaturkosten und den finanziellen Einbußen zusammen, die Aleris entstehen, weil die betroffene Linie während der Reparatur nicht genutzt werden kann. Welche Arbeiten genau nötig sind und wie lange diese dauern, weiß das Unternehmen aktuell aber noch nicht. "Es gibt eine Menge Maßnahmen, die nun erstmal durchgeführt werden", erklärt Greb. Später wird der Ofen in Augenschein genommen und erst dann ist die Schadensberechnung an der Reihe.
Grundsätzlich räumt der Werksleiter aber ein: "Größere Anlagen bedeuten in der Regel größere Kosten. Da wundert man sich nicht über sechsstellige Kosten." Sollte etwa der Ofen neu ausgemauert werden müssen, koste das sechsstellige Beträge. "Das heißt aber nicht, dass das hier der Fall ist." Auch wie lange die Reparaturen dauern - und wie hoch also die damit verbundenen Einbußen sind - ist unklar. "Im besten Szenario dauert der Ausfall zwei Wochen, im schlechtesten fünf oder sechs Wochen", so Greb.
"Unser Personal hat gut reagiert"
Nach Einschätzung des Werksleiters waren die Folgen des Aluminiumaustritts aber vergleichsweise gering. Niemand sei verletzt worden, es habe nur einen kleinen Entstehungsbrand gegeben, der man mit eigenen Kräften gelöscht habe. Es habe kaum Schäden in der Peripherie gegeben (es war also nur der Ofen selbst betroffen), die Feuerwehren vor Ort hätten nur Brandwache gestanden und es habe zu keiner Zeit ein Umweltereignis gedroht.
Dennoch bewertet Greb den Vorfall kritisch: "Das darf nicht passieren, das ist natürlich eine Havarie. Aber die Auswirkung ist nicht so, dass man hätte Angst haben müssen." Der ganze Verlauf sei "sehr stark unter Kontrolle" gewesen. "Unser Personal hat sehr gut reagiert", lobt Greb. Eine Materialschwäche könne man eben nie ganz ausschließen. Wichtig sei, dass man im Fall der Fälle richtig reagiert. Zudem versichert Greb: "Wir werden so gut analysieren, dass wir die Wahrscheinlichkeit für solche Zwischenfälle weiter reduzieren."
Aluminium nicht verloren
Das ausgelaufene Aluminium ist übrigens nicht verloren. Das Metall sei in eine Ofengrube gelaufen, erklärt Greb. Im Zuge der Reparaturarbeiten werde das Metall aus der Grube herausgeholt und dann wieder dem Recyclingkreislauf zugeführt.