Ein Jahr nach dem ersten Mord, so gestand er, sei er einer Buchhalterin beim Blaubeerensuchen im Wald begegnet. Mit der Streuhacke in der Hand begleitete er sie zu den besten Plätzen – da soll ihn der Mordgedanke wieder überfallen haben und sofort schlug er auf sie ein. Im Vorjahr hatte er einen Ehering, 340 Mark und den Ausweis genommen. Diesmal waren es 350 Mark, sechs Eier, ein Armband und ein Taschenmesser, heißt es im Gerichtsbericht.
Kinder entdeckten die Leiche. Die Polizei ging auf Spurensuche und wurde auf den Sonderling aufmerksam – der zum Erstaunen aller ohne Umstände alles gestand. Seine Mutter verkraftete diese Situation nicht, bald nach der Verhaftung ihres Sohnes starb sie.
Der Täter war schon dreimal vorbestraft wegen Körperverletzung und eines versuchten „Sittlichkeitsverbrechens“. Als Arbeiter wurde er für seine Leistungen gelobt. Auch im Gefängnis in Straubing soll er wegen seines Fleißes geschätzt worden sein, berichteten die Medien. Er bekam die Schlüssel zum Kartoffelkeller überantwortet. Vergeblich versuchte Rechtsanwalt Seidl, ihn freizubekommen. Ein Gnadengesuch beim Ministerpräsidenten scheiterte. Eine Psychologin bestätigte ihm nach wie vor eine „Neigung zur Gewalt gegen Frauen“ – so musste er ab dem 34. Lebensjahr bis zum Tod bei den Kartoffeln bleiben.