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Berlin - Die offizielle Zahl der Toten durch Behandlungsfehler oder mangelhafte Medizinprodukten ist innerhalb eines Jahres um mehrere hundert auf zuletzt bis zu rund 1800 gestiegen.
Das geht aus den jüngsten Angaben des Statistischen Bundesamts zum Stand in Kliniken und bei niedergelassenen Ärzten 2010 hervor. Im Jahr zuvor waren es noch 1272 Tote gewesen.
Als häufigste Todesursachen würden beispielsweise mangelnde Desinfektion, Abstoßungsreaktionen bei einer Transplantation und Komplikationen bei der Implantation eines künstlichen Gerätes genannt.
Die Angaben machte die Bundesregierung auf eine Frage der Grünen-Abgeordneten Maria Klein-Schmeink. Die “Bild“-Zeitung berichtete zuerst über die auf der Internetseite des Bundestags nachzulesende Tabelle. Klein-Schmeink sagte der Nachrichtenagentur dpa: “Es handelt sich nur um die eingestandenen Behandlungsfehler.“ Es müsse eine verbindliche Erfassung des gesamten Bereichs geben, forderte sie.
“Es ist nur die Spitze eines Eisbergs“, sagte der Geschäftsführer des Aktionsbündnisses Patientensicherheit, Hardy Müller, der dpa. In der offiziellen Statistik würden viele Todesfälle gar nicht erfasst. Das Aktionsbündnis geht von jährlich 17 000 Todesfällen durch ärztliche Behandlungsfehler aus.
Der Anstieg sei nicht überraschend - allein schon, weil es immer mehr öffentliche Aufmerksamkeit für medizinische Fehler gebe. Müller warnte zugleich vor einer Skandalisierung. “Das erschwert die begonnene Entwicklung einer stärkeren Vertrauenskultur zwischen Ärzten und Patienten.“ Auch Hintergründe müssten beleuchtet werden.