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„Sind Sie bescheuert?“: Autofahrer fährt Klima-Kleber bei Demo über den Fuß

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Von: Sebastian Aicher

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Klimaaktion Letzte Generation - Berlin
In Berlin am Montag (6. Februar) mehrere Aktivisten der letzten Generation festgeklebt. Es kam zu mehreren Auseinandersetzungen mit Autofahrern. © picture alliance/dpa | Julius-Christian Schreiner

Eine Protestaktion der Gruppe „Letzte Generation“ lief am Montagmorgen (6. Februar) in Berlin aus dem Ruder. Während die sogenannten Klima-Kleber eine Straße blockierten, verlor ein Autofahrer offenbar komplett die Fassung und fuhr einem der Aktivisten über den Fuß.

Berlin – Immer wieder sorgen die Klimaschutz-Proteste der Gruppe „Letzte Generation“ für Unverständnis und Wut bei Autofahrern. In der Bundeshauptstadt kam es nun zu einem schockierenden Vorfall während einer Straßenblockade durch die Aktivisten.

Wie auf einem Handy-Video, das in den sozialen Medien kursiert, zu sehen ist, fuhr einer der Autofahrer einem der Blockierer mit seinem Fahrzeug über den Fuß – unter Umständen sogar absichtlich. Der Mann, der auf der Straße saß, schrie vor Schmerz und rief lautstark „Sind Sie bescheuert?“ in Richtung des Fahrers. Sofort eilten andere Aktivisten herbei und schützten den Mann.

Polizei will Vorfälle in Berlin prüfen

In anderen Videos ist zu sehen, wie sichtlich genervte Verkehrsteilnehmer die Aktivisten von der Fahrbahn zerren und schubsen – auch einige Beschimpfungen gegenüber den Klima-Klebern fallen. Eine Aktivistin versuchte sich noch mit den Worten „Hey, fassen Sie mich nicht an!“ zu wehren, während sie unsanft von der Straße gezogen wurde.

Auf Anfrage von Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) erklärte die Berliner Polizei am Montag (6. Februar), dass man bislang lediglich von dem Wegzerren der Aktivisten wissen würde. Der Vorfall mit dem Autofahrer, der dem Mann scheinbar absichtlich über den Fuß fuhr, sei laut den Beamten noch nicht gemeldet worden. Man werde allerdings das Video entsprechend prüfen, hieß es weiter.

Klima-Proteste auch in Bayern

Doch nicht nur in Berlin, sondern auch in Bayern legten die Klima-Aktivisten am Montag mit ihren Aktionen den Verkehr teilweise lahm. Unter anderem in München, Passau und Kempten wurden Straßen blockiert. Dabei sei es jeweils zu kurzzeitigen Verkehrsbehinderungen gekommen, wie die Polizei mitteilte.

In München habe es eine Aktion nahe dem Viktualienmarkt gegeben, die sich aber „schnell wieder erledigt“ gehabt habe. In Kempten hätten sich drei Aktivisten auf eine Straße geklebt. Ein Polizeisprecher sprach von geringfügigen Auswirkungen. Etwa 20 Fahrzeuge seien betroffen gewesen. In Passau hatte sich am Morgen laut Polizei ein Aktivist auf eine Straße geklebt, vier weitere demonstrierten demnach mit Plakaten. Auch hier hätten sich die Verkehrsbehinderungen zügig aufgelöst.

Teilweise Ermittlungen gegen Klima-Kleber eingeleitet

Gegen die Aktivisten in Passau und Kempten wurden den Angaben nach Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Nötigung im Straßenverkehr eingeleitet. In München gab es hierzu zunächst keine Informationen. Unklar ist auch, ob gegen die Mitglieder der Gruppe „Letzte Generation“ in Berlin ermittelt wird.

aic mit Material der dpa

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