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Experte zu Riesenfang am Waginger See: "Das ist eine Fressmaschine"

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Von: Heinz Seutter

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Über 45 Minuten dauerte das Drillen mit dem großen Waller. © FDL/Lamminger

Waging am See - Ein Angler aus Tettenhausen zog am Mittwoch einen 180 Zentimeter langen und 40 Kilogramm schweren Wels aus dem Waginger See. Ein Experte erklärt, warum das gut für den See ist.

Am Mittwochvormittag zog Klaus Fellner einen enormen Fang aus dem Waginger See. Über 45 Minuten dauerte das Drillen mit dem großen Waller, bis er auf dem Ruderboot war, wie Fellner anschließend berichtete. Der Fisch wird auf rund 20 Jahre geschätzt und hat eine beachtliche Länge von 180 Zentimeter und brachte rund 40 Kilogramm auf die Waage. Allerdings brachte der Bericht über seinen Fang auf chiemgau24.de nicht nur Lob aus unserer Leserschaft.

"Der schöne Fisch! Durfte so groß werden im Waginger See, und dann kommt jemand, der sein Leben beendet. Ganz stolz!"schreibt etwa Eva G. auf Facebook."Schade der schöne Fisch!", schließt sich auch Christina B. an. "Schwimmen lassen", fordert Sigrid B.. 

Doch den Kritikern schlägt nicht wenig augenscheinlich sachkundige Replik entgegen. "Catch and release oder das Trophäenfischen ist in Deutschland verboten", bemerkt Tobias S.. "Schadet dem See nicht, sind viel zu viele drinnen. Wurden seit letztes Jahr zum 'Abschuss freigegeben'. Es darf kein Waller mehr, egal wie groß, zurück in den See gesetzt werden, da sie einfach stark überhand genommen haben", bemerkt Florian S..

Überaus sinnvoll, solche Räuber zu entnehmen

Ein Sprecher der Fischerei-Fachberatung des Bezirks Oberbayern schließt sich dem an. "Der Waller mag warmes Wasser. Dank des Klimawandels breitet er sich auch immer mehr aus. Der Waginger See, Oberbayerns See mit der höchsten Wassertemperatur, ist dabei ein perfektes Revier für ihn." Dabei sei das Tier in der Tat alles andere als harmlos für die Umwelt, wenn er sich unkontrolliert vermehrt. 

"Das ist eine Fressmaschine. Der verputzt alles, was er hinunter bekommt und dezimiert dabei andere Fischarten drastisch. Dieser hier war sogar noch ein verhältnismäßig kleines Exemplar. In Italien wurden schon welche mit 2,70 Metern Länge gesichtet. In Frankreich wiederum wurden schon Fälle beobachtet, in denen sie sich sogar Vögel, die am Uferrand saßen, zu schnappen versuchten."

Im fischerreichrechtlichen Sinne sei es daher überaus sinnvoll und auch nötig, solche stark wirkenden Räuber bei einem zu großen Bestand wie hier entnehmen zu lassen. "Wieder Hineinwerfen wäre im Übrigen auch ausgeschlossen. Das wäre dann sogar als Tierquälerei zu werten."

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