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Früher Ruine, jetzt Trümmerfeld: Müssen wir uns an den Schandfleck gewöhnen?

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Von: Xaver Eichstädter

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Das Dach des alten Hauses an der Salzburger Straße/B304 in Traunstein brach ein: Ein Schandfleck war es auch zuvor, doch jetzt ist es nur noch ein Trümmerfeld.
Die Salzburger Straße bei Traunstein gäbe momentan eine gute Kulisse für einen Kriegsfilm ab. Es ist zu befürchten, dass es noch einige Zeit bei diesem Zustand bleiben wird. © xe

Traunstein - Am Montag brach das schneebelastete Dach des verfallenen Hauses an der B304 ein: Ein Schandfleck war es auch davor schon, doch jetzt bleibt nur noch ein Trümmerhaufen - es fragt sich, wie lange.

Das verfallene Haus an der B304 hatte schon lange traurige Berühmtheit. Weil es so prominent an der östlichen Ortseinfahrt steht, wurde auch schon dementsprechend viel über diese Seite Traunsteins gespottet. Doch es geht noch schlimmer: Seit das Dach am Montagabend einstürzte ist von der Baracke nur noch ein Trümmerhaufen übrig - und es ist zu befürchten, dass man sich an den Anblick gewöhnen muss.

Wer kümmert sich jetzt um den Schandfleck an der B304?

Schon bisher konnten die Behörden kaum gegen den Inhaber der Baracke vorgehen: Solange das Haus an der Salzburger Straße keine Gefahr für den Verkehr war, konnte alles bleiben wie es ist. Und jetzt? Am Montag brach zwar nur der westliche Teil des Daches ein, doch die Polizei ließ wegen der angeknacksten Statik und der mangelnden Sicherheit auch den Großteil des "Rests" einreißen. 

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Nach dem Dacheinsturz am Montag (links) wurden auch die restlichen Mauern noch niedergerissen, am Dienstag bietet sich ein Trümmerfeld (rechts). © Fotomontage FDL_Lamminger/xe

"Der Eigentümer wird aufgefordert, etwas zu tun. Von dem Haus darf keine Gefährdung ausgehen", so Traunsteins Pressesprecherin Carola Westermeier gegenüber chiemgau24.de. Heißt im Umkehrschluss: Wenn der Schutthaufen für die öffentliche Sicherheit oder den Verkehr keine Gefahr darstellt, muss der Eigentümer wohl auch nicht handeln. Noch ist ohnehin nicht klar, welche Behörde zuständig ist: Für Gebäude wäre es die Stadt, für Abfall und Entsorgung das Landratsamt - handelt es sich also noch um ein Haus oder nur noch um Trümmer?

Eigentümer ist für die Behörden schwer zu erreichen

Das nächste Problem für die Behörden: Der Eigentümer ist Auswärtiger und wohnt weit weg von Traunstein: "Es war schon in der Vergangenheit schwierig, mit ihm in Kontakt zu treten", so Westermeier. Vor etwa fünf Jahren bat ihn die Stadt, Unrat vom Grundstück zu entfernen, das Landratsamt drohte eine kostenpflichtige Entsorgung an. Zu allem Überfluss brachten Scherzbolde auch noch den Schriftzug "Altes Rathaus" in großen Lettern an. 

Das Landratsamt bestätigt auf Nachfrage, dass am Dienstag zumindest ein Gutachter an die Salzburger Straße fuhr. Fürs erste wird auch die Stadt "einspringen, das nötigste machen und dort zumindest absperren", so Traunsteins Pressesprecherin. Wie es auch immer weitergeht: Momentan sieht es danach aus, als müssten wir uns an einen "neuen" Schandfleck an der B304 gewöhnen - keine Baracke mehr, sondern ein Trümmerhaufen.

Video vom Einsatz am Montag und dem Einriss der Mauern

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