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Schockanrufe, falsche Beamte, miese Maschen: Polizei warnt vor Telefonbetrug in der Region

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Von: Sebastian Aicher

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Immer wieder erbeuten dreiste Betrüger per Telefon teils große Geldsummen. (Symbolbild)
Immer wieder erbeuten dreiste Betrüger per Telefon teils große Geldsummen. (Symbolbild) © picture alliance/dpa | Roland Weihrauch / PP Oberbayern Süd (Collage)

Dreiste Betrüger versuchen immer wieder mit verschiedenen Maschen per Telefon an Geld zu kommen. Meist trifft es dabei Senioren. Aktuell warnt die Polizei auch in der Region wieder vor einer Häufung solcher betrügerischer Anrufe. Was es dabei zu beachten gibt und wie Ihr Euch verhalten solltet, erfahrt Ihr hier.

Südostbayern – Es ist ein bekanntes Phänomen, von dem vorwiegend ältere Menschen betroffen sind: Betrügerische Anrufe. Am häufigsten werden Notlagen im familiären Umfeld vorgetäuscht oder die Betrüger geben sich als vermeintliche Polizisten aus. Die Maschen können vielfältig sein, das Ziel dahinter immer gleich: Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände zu erbeuten.

Nun warnt das Polizeipräsidium Oberbayern Süd, das unter anderem auch für Stadt und Landkreis Rosenheim sowie für die Kreise Traunstein, Mühldorf am Inn, Altötting und Berchtesgadener Land zuständig ist, eindringlich vor diesen Anrufen. Derzeit komme es Polizeiangaben zufolge wieder zu einer Häufung dieser Betrugsversuche.

Betrüger sind auf Bargeld, Schmuck und andere Wertgegenstände aus

„Die Maschen der Täter zielen geschickt in die Richtung ab, das angerufene Opfer in der Folge zur Herausgabe von Bargeld und Wertgegenständen mit teilweise sehr hohen Gesamtsummen an völlig fremde, unbekannte Abholer zu bringen“, erklären die Spezialisten der Polizei in diesem Zusammenhang.

In den meisten Fällen geben sich die Täter als Polizisten, Staats- beziehungsweise Rechtsanwälte oder Richter aus und täuschen den Opfern frei erfundene Geschichten vor, um an die Beute zu kommen. Besonders häufig werden Einbrüche in der Nachbarschaft vorgehalten, weshalb die Betrüger angeben, die Wertgegenstände vermeintlich sicher zu verwahren.

Kautions-Masche ebenfalls sehr beliebt

„Auch die Masche ,Kaution‘ findet häufig Verwendung“, erklärt das Polizeipräsidium Oberbayern Süd. Dabei gibt sich ein Anrufer als Polizist aus und erzählt den Opfern von schweren Unfällen. „Hallo, hier ist die Polizei. Ihre Tochter sitzt neben mir. Sie hat einen schweren Verkehrsunfall verursacht, bei dem ein Kind gestorben ist. Sie muss dafür nun ins Gefängnis, außer sie kann sofort 50.000 Euro Kaution bezahlen.“

So oder so ähnlich lauten die Geschichten der Schockanrufer, die durch lautes Weinen oder Schluchzen der vermeintlichen Tochter im Hintergrund dramatisiert werden. Auch hier ist das Ziel klar: „Kaution deshalb: Ich möchte ja an das gute Geld oder auch an den Schmuck oder auch an Gold – wenn nicht so viel zuhause ist an Bargeld – dieser angerufenen Person herankommen“, erklärt Karl-Heinz Busch, Kriminalpolizeilicher Fachberater beim Polizeipräsidium Oberbayern Süd, im Gespräch mit rosenheim24.de.

Meist würden sich die Betrüger ihre Opfer im Telefonbuch suchen, so der Kriminal-Experte weiter. Dort werde gezielt nach alten Vornamen Ausschau gehalten. Auch drei- oder vierstellige Rufnummern wären ein oft sicheres Indiz dafür, dass sich dahinter eine ältere Person verbergen würde. „Das ist meine Zielgruppe, die rufe ich an“, schildert Busch das Vorgehen der Kriminellen.

Jüngere Generation soll über Vorgehen Bescheid wissen

Wichtig sei es nach Ansicht des Kriminalpolizeilichen Fachberaters auch, dass die jüngere Generation – auch wenn sie selbst in den seltensten Fällen von derartigen Anrufen aktiv betroffen ist – über das Vorgehen der Betrüger Bescheid weiß. Um „dann auch mit der älteren Generation darüber zu sprechen“, so Karl-Heinz Busch abschließend.

So sollte man sich bei betrügerischen Anrufen verhalten

aic

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