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Von den Schleierfahndern zur Grenzpolizei - alles neu, oder doch nicht?

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Von: Christine Stanggassinger

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Polizeidirektor Bernhard Resch (r.) und sein Stellvertreter Polizeirat Gerrit Gottwald wissen, dass sie nicht nur einen tollen Arbeitsplatz haben. © cz

Piding - Seit fast genau einem Jahr sind die Schleierfahnder der Polizeiinspektion Fahndung Traunstein die Grenzpolizisten der Grenzpolizeiinspektion Piding. BGLand24 hat sich bei einem Besuch ein Bild davon gemacht, was außer der Namensänderung noch anders ist.

Groß diskutiert und mit Skepsis beäugt wurde die Gründung der Bayerischen Grenzpolizei im vergangenen Jahr. Was dabei viele nicht wussten, die Grenzpolizei ist keine neue Einrichtung, die bisherigen Schleierfahnder haben einfach einen neuen Namen bekommen. Aber nicht nur das, bestätigt Polizeidirektor Bernhard Resch im Gespräch mit BGLand24.

"Unsere Arbeit stützt sich mittlerweile auf vier Säulen, wobei die klassische Schleierfahndung nach wie vor unser Hauptgeschäft ist", erklärt der Polizeidirektor. "Dazu kommen die uniformierten Gruppen, die auch komplette Kontrollstellen aufbauen können und im Einvernehmen mit der Bundespolizei sehr erfolgreich arbeiten." Ein weiterer Punkt ist die technisch unterstützte Fahndung. Dazu gehören die neu angeschafften Drohnen, Laptops, Handys, dadurch ist jedes Fahrzeug mit der Leitstelle vernetzt. "Auch die Grenzkontrollkoordination ist unsere Aufgabe", schließt Resch seine Ausführungen. "In Abstimmung mit der Bundespolizei koordinieren wir die Kontrollen, damit nicht innerhalb von wenigen hundert Metern zweimal kontrolliert wird."

Bei Unstimmigkeiten Blaulicht aufs Dach

Damit die Schleierfahnder oder auch die uniformierten Polizisten jemand aufgreifen schulen sie ihren Blick. In kürzester Zeit laufen die Fragen im Kopf ab: "Wo kommt das Fahrzeug her, wo fährt es hin, wer sitzt am Steuer, passt die Person zum Fahrzeug?" Ergibt diese Analyse Unstimmigkeiten kommt das Blaulicht aufs Dach und es wird kontrolliert.

Sobald die Personenabfrage und die Befragung des Angehaltenen die Beamten skeptisch macht, kommen die Experten zum Einsatz. Dann wird das Auto auseinander genommen, dabei wissen die Beamten genau, was wo versteckt werden kann. "Die sehen an den kleinsten Schrauben, dass die schon einmal geöffnet worden sind und das nicht in einer Werkstatt passiert sein kann."

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Schleierfahndern entgeht nichts

So kann unter anderem die erfolgreiche Arbeit der Grenzpolizei Piding erklärt werden. "Wir brauchen uns nicht zu verstecken", freut sich Bernhard Resch. "Auch die Kollegen der Schienenfahndung haben im vergangenen Jahr kiloweise Rauschgift sichergestellt." Zur Grenzpolizeiinspektion Piding gehören nämlich auch die Grenzpolizeistation Burghausen, die Schienenfahnder Freilassing und der Sachbereich Grenze (früher Kontrollstelle), dort können Grenzübergreifende Fahndungen abgerufen und koordiniert werden.

Die größte Grenzpolizeiinspektion in Bayern

"Vor allem die Zusammenarbeit mit Österreich klappt bei uns reibungslos", so Resch. Rund 100 Polizeibeamte gehören mittlerweile zu seinem Team. "Tendenz steigend." Mittlerweile gibt es auch Zivilangestellte, die die Technik überwachen, damit diese immer einsatzbereit ist. "Da beäugen uns andere Kollegen schon ein bisschen neidisch", weiß der Leiter der Grenzpolizeiinspektion, die immerhin die größte in Bayern ist.

Dass nicht nur die Inspektion privilegiert am Fuße des Hochstaufens liegt, wissen Bernhard Resch und sein Stellvertreter Gerrit Gottwald. Sie sind stolz auf ihre Arbeit und die Erfolge, die das ganze Team leistet. "Und wir hoffen, dass auch die Bevölkerung stolz darauf ist", so der Polizeidirektor abschließend.

cz

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