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Rosenheim - Nach den Vorwürfen gegen die Rosenheimer Polizei ist der Leiter der Polizeiinspektion beurlaubt worden. Staatsanwalt Vordermayer nimmt in VIDEO Stellung zum brisanten Fall.
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Die Staatsanwaltschaft Traunstein ermittelt gegen den Leiter der Polizeiinspektion Rosenheim. Er wurde heute vom Dienst beurlaubt.
Dabei geht es um den Fall des 15-Jährigen, der am 3. September am Rande des Rosenheimer Herbstfestes krankenhausreif geschlagen worden sein soll. Helmut Vordermayer, Leitender Oberstaatsanwalt in Traunstein, sagte rosenheim24, man nehme die Vorwürfe "sehr, sehr ernst. Wir arbeiten mit Hochdruck an dem Fall. Jedem Hinweis wird nachgegangen." Zur Klärung des Falles seien eigens Kripo-Beamte aus München angefordert. Wie brisant die Sache ist, zeigt auch, dass sich der Leitende Staatsanwalt Helmut Vordermayer selbst eingeschaltet hat. Von der Polizei gibt es keine Stellungnahme - mit dem Hinweis auf das laufende Verfahren. Zu laufenden Verfahren werde generell keine Stellungnahme abgegeben.
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„Die Polizei hat unser Leben ruiniert!“
Das zeitliche Zusammentreffen der Anschuldigungen des 15-Jährigen gegen die Polizei sowie der Misshandlungsvorwürfe einer Familie aus Schechen gegen Zivilbeamte nannte Vordermayer "Zufall". Der Leitende Staatsanwalt: "Diese beiden Fälle sind nicht miteinander vergleichbar." Er bedauere sehr, dass dadurch jetzt die Arbeit der Polizei in Misskredit gebracht werde.
Die Polizeiinspektion Rosenheim wird vorübergehend vom stellvertretenden Leiter Polizeirat Karl-Heinz Pauler geleitet.
Innenminister Herrmann alarmiert
Inzwischen ist auch die Staatsregierung in München mit den Prügel-Vorwürfem befasst. Man nehme den Fall "sehr, sehr ernst", sagte Innenminister Joachim Herrmann dem Bayerischen Rundfunk. Besonders besorgt sei der Minister, weil es sich bei dem beschuldigten Polizisten nicht um einen unerfahrenen Beamten, sondern eben den Leiter der Polizeiinspektion in Rosenheim handelt.
Polizeigewalt in Rosenheim - Landtag soll aufklären
Die Grünen im Bayerischen Landtag fordern angesichts der zwei Fälle von möglicher Polizeigewalt gegen Bürger im Raum Rosenheim jetzt eine Aufklärung im Parlament. „Diese Vorgänge sind absolut unglaublich“, erklärte die innenpolitische Sprecherin Susanne Tausendfreund auf der Fraktionsklausur in Amberg. „Nachdem laut Medienbericht die Gewalt beide Male von Beamten der gleichen Inspektion ausgegangen ist, fordern wir die Staatsregierung dazu auf, im Ausschuss für kommunale Fragen und innere Sicherheit über die Abläufe der Polizeieinsätze genau zu berichten.“
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