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Ökomodell-Gemeinden fordern klare Strukturen für Umgang mit Wolf 

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Wolfsresolution an Umweltminister Glauber übergeben
v. l.: Christoph Bauhofer (Geschäftsführer Ökomodell Achental e.V.), Christian Hierneis (Mitglied des Ausschusses für Umwelt und Verbraucherschutz, Bündnis 90/DIE GRÜNEN), Rosi Steinberger (Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt und Verbraucherschutz, Bündnis 90/DIE GRÜNEN), Klaus Steiner (Landtagsabgeordneter des Landkreises Traunstein, Mitglied des Ausschusses für Umwelt und Verbraucherschutz, CSU), Thorsten Glauber (Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz), Stefan Schneider (Vorsitzender Ökomodell Achental e.V., Bürgermeister von Bergen). © Ökomodell Achental e.V.

Die neun Mitgliedsgemeinden des Ökomodell Achental e.V. haben eine gemeinsame Resolution zum Thema Wolf verfasst. Ziel ist, die Dringlichkeit und Notwendigkeit für einen sachlichen Umgang mit dem Thema Wolf zu verdeutlichen und die Politik zum Handeln aufzufordern. Die Resolution wurde am Donnerstag (30. März) von Vertretern des Ökomodells sowie Mitgliedern des Landtages an Umweltminister Thorsten Glauber übergeben. 

Die Pressemitteilung im Wortlaut:
Bayern – In den letzten Jahren konnte festgestellt werden, dass das Thema Wolf sehr emotional und wenig sachlich diskutiert wird. Im Vergleich zu vielen europäischen Nachbarn gibt es in Bayern nur wenige, unklare Regelungen für den Umgang mit dem Wolf. Diese Unklarheit führt bei Landwirten, Kommunen und Naturschützern zu Frust. Deshalb haben die neun Ökomodell-Gemeinden die gemeinsame Resolution initiiert. Laut dem Vorsitzenden Stefan Schneider soll ein Zeichen gesetzt werden, um die Diskussion zu beschleunigen und um sinnvolle Regelungen auf den Weg zu bringen.

Landtagsabgeordnete Gisela Sengl (Agrarpolitische Sprecherin der Grünen im Bayerischen Landtag) hat sich dafür eingesetzt, dass Herr Glauber die Resolution persönlich entgegennimmt: „Die Wiederansiedelung des Wolfs, der aufgrund seiner langen Gefährdung einen hohen Schutzstatus genießt, führt in einer Region wie unserer – dicht besiedelt und mit vielen landwirtschaftlichen Betrieben mit Weidehaltung – zwangsläufig zu Konflikten. Was wir brauchen, sind pragmatische und auch regionale Lösungen – und eine wesentlich bessere Unterstützung der Weidehalter. Denn die Weidehaltung gilt es unbedingt zu erhalten!“

„Namhafte Experten gehen davon aus, dass [...] in den nächsten Jahren immer häufiger Wölfe die Bayerischen Alpen erreichen werden und es in absehbarer Zeit auch zur Rudelbildung kommen wird“, so Paul Höglmüller (ehem. Leiter der BaySF Ruhpolding, selbst Schafzüchter und Verfasser der Resolution). Dennoch werde weniger die akute Gefährdungslage zur Aufgabe von Almen führen, sondern vielmehr das Gefühl der Almbauern und -bäuerinnen im Stich gelassen zu werden. Nur mit Hilfe von konkreten Regelungen und Strukturen kann ein Leben mit Wolf ermöglicht werden.

Konkreten Handlungsbedarf sehen die Ökomodell-Gemeinden in der Klärung von offenen Rechtsfragen und bei der Konkretisierung von Entnahmeregelungen. Als sinnvolle Präventionsmaßnahme wird die Installation eines Beraterteams für große Beutegreifer gesehen, um Bergbauern zu unterstützen, bevor es zu einem etwaigen Wolfsübergriff kommt.

Pressemitteilung Ökomodell Achental e.V. 

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