Landgericht Traunstein leitet Vorverfahren gegen Papst Benedikt XVI. ein

Ein Missbrauchsopfer des ehemaligen Garchinger Priesters Peter H. hat das Bistum und die zuständigen Ex-Bischöfe verklagt. Jetzt hat das Landgericht Traunstein ein Vorverfahren, unter anderem gegen Papst Benedikt XVI, eingeleitet.
Traunstein/Garching - Ein mutmaßliches Missbrauchsopfer des in Garching an der Alz tätigen Pfarrers Peter H. hatte im Sommer 2022 den pädophilen Täter vor dem Landgericht Traunstein und mit ihm die zuständigen Verantwortungsträger verklagt, darunter der emeritierte Papst Benedikt XVI.
Ex-Papst Benedikt muss sich äußern
Wie jetzt bekannt wurde, hat das Landgericht Traunstein offenbar ein Vorverfahren gegen Ex-Papst Benedikt eingeleitet, wie sz.de berichtet. Papst Benedikt hat jetzt vier Wochen Zeit, „die Absicht der Verteidigung anzuzeigen“.
Missbrauchsopfer will Schuld der Kirche feststellen lassen
Im Juni 2022 hatte ein Berliner Anwalt für ein Opfer von Peter H. eine zivilgerichtliche Feststellungsklage eingereicht. Daraus kann zwar keine strafrechtliche Verurteilung erreicht werden, aber die Schuld der Kirche an den Missbrauchsfällen kann trotzdem vor Gericht festgestellt werden. Daraus können Schadenersatzansprüche abgeleitet werden.
Papst Benedikt hatte den pädophilen Peter H. im Jahr 1980 im Erzbistum aufgenommen und dessen Umgang mit Jugendlichen nicht unterbunden.
Das Missbrauchsopfer, das den pädophilen Pfarrer Peter H. verklagt hat, war zur Tatzeit gerade einmal zwölf Jahre alt. Nun will der 38-Jährige Gerechtigkeit. Mit der Einleitung des Vorverfahrens ist der Weg dahin - juristisch jedenfalls - einen Schritt weiter.
bcs