1. innsalzach24-de
  2. Bayern
  3. Landkreis Rosenheim

Sabrina Döring ist auf dem Weg der Genesung – warum dennoch jede Typisierung zählt

Erstellt:

Von: Karlheinz Günster

Kommentare

Im Albachinger Bürgersaal gaben 86 Menschen ein Teststäbchen ab, um Menschen zu helfen, die an Leukämie erkrankt sind.
Im Albachinger Bürgersaal gaben 88 Menschen ein Teststäbchen ab, um Menschen zu helfen, die an Leukämie erkrankt sind. © Karlheinz Günster

Albaching macht sich stark für Sabrina Döring. Die zweifache Mutter aus der Gemeinde ist zum 2. Mal an Leukämie erkrankt. Seit ein paar Tagen ist sie glücklicherweise auf dem Weg der Besserung. Trotzdem fand die Typisierungsaktion in Albaching großen Zuspruch. Das sind die Gründe.

Albaching – Eine Typisierung für Spender zugunsten an Blutkrebs erkrankter Menschen fand am Sonntag, 19. März, in Albaching großen Zuspruch. 88 Menschen nahmen daran im Bürgersaal teil. Die meisten von ihnen kamen wegen Sabrina Döring, die an Leukämie erkrankt ist. Für sie konnte durch eine glückliche Fügung bereits ein Spender gefunden werden, doch weil die Organisation der Typisierung in Albaching schon begonnen hatte, wollten die Veranstalter die Chance nutzen, um weiteren Menschen zu helfen, die an dieser Krankheit leiden.

Sabrinas Familie kommt so oft wie möglich zu Besuch

Sabrina Döring hat zum zweiten Mal mit der Diagnose Leukämie zu kämpfen, obwohl das bei der ersten Heilung „zu 99,7 Prozent sehr gut aussah“, sagt Ehemann Ben Döring. Letzten Mittwoch hat seine Frau im Münchner Klinikum rechts der Isar die Spende mit Stammzellen erhalten, „das schaut gut aus, laut den Ärzten verläuft es so, wie es soll“. Im besten Fall könnte sie in zwei Wochen wieder daheim in Albaching sein, „wir rechnen aber eher mit sechs Wochen“, bleibt der Ehemann vorsichtig.

Für die Dörings ist das eine große Belastung, denn mit dem achtjährigen Luis und der elfjährigen Lea sind zwei Kinder zu versorgen, „da helfen wir zusammen“, zeigt sich Ben Döring, der selbst im Außendienst arbeitet, über die Unterstützung der Familie erfreut. Auch dass fremde Menschen so viel Anteil nehmen, überrascht ihn positiv, „der Zusammenhalt und die Unterstützung freuen mich sehr“. Die Kinder verkraften das bisher entsprechend gut, Mutter Sabrina kann sich nahezu täglich über Besuch aus der Familie freuen, obwohl das derzeit schwierig ist. Ihr Immunsystem wurde reduziert, um das neue Knochenmark aufnehmen zu können. Jetzt baut es sich erst wieder auf.

Die Typisierung führte der Sportverein durch. Jugendtrainerin Yvonne Oppermann hat einen persönlichen Bezug zu den Kindern der Familie. Sie wollte helfen, und diesem Wunsch schloss sich die Frauengemeinschaft an und verkaufte im Bürgersaal Kaffee und Kuchen. So kamen 1475 Euro zusammen für die DKMS, die die Stammzellspender registriert. Den Bürgersaal stellte die Gemeinde zur Verfügung, Pfarrer Josef Huber wies im morgendlichen Gottesdienst darauf hin.

Ben Döring hofft, dass mit der Typisierung noch weiteren Menschen geholfen werden kann. Yvonne Oppermann vom Sportverein hat die Aktion in Albaching organisiert.
Ben Döring hofft, dass mit der Typisierung noch weiteren Menschen geholfen werden kann. Yvonne Oppermann vom Sportverein hat die Aktion in Albaching organisiert. © Karlheinz Günster

Eine Blutspende reicht meist zur Spende der Stammzellen

Die Typisierung an sich ist einfach. Der mögliche Spender entnimmt sich selbst mittels dreier Wattestäbchen Speichel aus dem Mund. Gibt es einen sogenannten genetischen Zwilling, werden bei 90 Prozent die Stammzellen direkt aus dem Blut gewonnen. In wenigen Stunden ist das abgeschlossen. Bei den anderen zehn Prozent wird unter Vollnarkose Knochenmark aus dem Beckenkamm entnommen.

So einfach geht die Typisierung: Ehepaar Verena und Josef Weingart mit ihren Teststäbchen.
So einfach geht die Typisierung: Ehepaar Verena und Josef Weingart mit ihren Teststäbchen. © Karlheinz Günster

„Es ist schön, wenn man jemandem helfen kann.“

Verena Weingart aus Kirchdorf bei Haag interessiert sich schon länger dafür. „Das ist eine gute Sache“, findet sie und ist mit ihrem Mann nach Albaching gefahren. „Es ist schön, wenn man jemandem helfen kann“, fasst Josef zusammen.

Auch interessant

Kommentare