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Zwischen Schönheit und Zerbrechlichkeit: Wie der Naturfotograf Michael Martin aufrüttelt

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Naturfotograf Michael Martin.
Naturfotograf Michael Martin. © Martin

Michael Martin ist in der Szene der Naturfotografen ein Star und füllt mit seinen Multivisionsschauen, bei denen er von seinen abenteuerlichen Reisen erzählt, Säle quer durch die Republik.

Antonia Kuhn

Rosenheim - Der studierte Geograf, seit 40 Jahren buchstäblich in der Weltgeschichte unterwegs, hat mittlerweile 2000 Live-Vorträge gehalten und 30 Bücher geschrieben. So wurde im gut besuchten Kultur- und Kongresszentrum für die Vorstellung seines neuen Projekts „Terra“ eine gigantische Leinwand aufgespannt, auf die die hochauflösenden Bilder projiziert wurden, musikalisch ausgefeilt untermalt und ergänzt durch Martins Live-Kommentar. Einerseits ist da die überwältigende optische Wucht, die unverfälschte Schönheit der Natur, die sich in diesen Fotografien widerspiegelt, hin und wieder ergänzt durch einen amüsanten privaten Schnappschuss. Und dann ist da dieser bodenständige, zugängliche Mann, der die Geschichten dazu erzählt und die Besucher mit seiner Stimme an fremde Orte entführt und in seine informativen Texte immer wieder unterhaltsame Anekdoten zu seinen Reisen und Expeditionen einstreut.

Kein abgehobener Abenteurer

Michael Martin lebt in Extremen. So zieht er schon mal tagelang zu Fuß durch die Anden, um einen Berg aus der perfekten Perspektive zu fotografieren. Gleichzeitig hat er etwas Nahbares, zutiefst Aufrichtiges an sich. In der Pause unterschreibt er fleißig Bücher und Magazine. Er ist kein abgehobener Abenteurer, sondern ein Stellvertreter seines Publikums. Er macht ungewöhnliche Reisen in extrem unzugängliche Regionen der Erde, zu Sehnsuchtszielen, die für die meisten Menschen – und seine Besucher – unerreichbar sind.

Nachdem er sich 30 Jahre lang mit Wüsten und zehn Jahre lang mit den Polarregionen befasst hat, ist „Terra“ für ihn ein persönlicher Höhepunkt, mit gutem Grund. Unfassbar, welch verschiedene, ja kontrastierende Regionen der Erde und Klimazonen er in seinem Vortrag abdeckt.

Sensibilisieren für die Schönheit und Fülle der Natur

Im Laufe des Abends ging es unter anderem in die südamerikanischen Anden, den Regenwald, die Arktis, Südostafrika und nach Sibirien. Michael Martin möchte sensibilisieren für die Schönheit und Fülle der Natur – und die Besucher aufrütteln mit seinen Bildern, die die unfassbare Schönheit, aber auch die fragile Zerbrechlichkeit der Erde aufzeigen. So beendet Michael Martin auch seinen Vortrag mit dem Appell, Verantwortung zu übernehmen für diesen wunderbaren Planeten, zu dessen Zerstörung wir tagtäglich alle beitragen.

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