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Nach Nazi-Schmierereien in Rohrdorf: Jugendliche gestehen Tat gegenüber der Polizei

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Von: Anna Heise

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In Rohrdorf und Lauterbach wurden Wände, Bänke und Mülleimer von bislang unbekannten Personen mit Hakenkreuzen beschmiert.
In Rohrdorf und Lauterbach wurden Wände, Bänke und Mülleimer von bislang unbekannten Personen mit Hakenkreuzen beschmiert. © Gemeinde Rohrdorf

Rechte Parolen, Hakenkreuze und antisemitische Äußerungen: In Rohrdorf und Lauterbach wurde am Dienstag, 23. Mai, ein Kindergarten, eine Tischtennisplatte sowie eine Gedenksäule mit pinker Farbe besprüht. Einen Tag nach dem Vorfall haben sich gleich mehrere Jugendliche bei der Polizei gemeldet.

Rohrdorf/Lauterbach - Die Erleichterung bei Bürgermeister Simon Hausstetter ist groß - aber eben auch das Unverständnis. Nachdem ihn die Polizei am Dienstag, 23. Mai, um 22.30, darüber informierte, dass bislang unbekannte Täter mit pinker Farbe eine Gedenksäule und das Hauptgebäude des Naturkindergartens in Rohrdorf besprüht hatten, hat sich der Fall mittlerweile gelöst.

Täter zwischen zehn und elf Jahren

Wie die Polizeiinspektion Brannenburg mitteilte, haben sich die Täter samt Eltern bei der Polizei gestellt und ihre Schuld eingeräumt. „Wie bereits von der Polizei vermutet handelt es sich bei den Tätern, um ortsansässigen Kinder im Alter von zehn und elf Jahren“, heißt es von Seiten der Inspektion. Aufgrund der zum Teil falschen Zeichnung der Hakenkreuze gingen die Beamten bereits kurze Zeit nach dem Vorfall von einer „jugendtypischen Tat“ aus.

Die Jugendlichen hatten in der Zeit zwischen 17.15 und 20.30 Uhr eine Sprühdose von einer nahe gelegenen Baustelle entwendet und damit gleich mehrere Objekte mit den verfassungswidrigen Kennzeichen besprüht. „Diese entstanden aus Langeweile und haben keinerlei politisch motivierten Hintergrund“, teilt die Polizeiinspektion Brannenburg mit und weiter: „Die Kinder möchten nun den Schaden beheben und zeigten sich laut Polizei reumütig.“

Kritik vom Rosenheimer Verein „Gesicht zeigen“

Zufrieden mit dieser Aussage will sich Ricarda Krüger, stellvertretende Vorsitzende des Vereins „Gesicht zeigen - Rosenheimer Bündnis gegen Rechts“, nicht geben: „Die Handlung zeigt, wie unaufgeklärt die Jugendlichen sind. Die Sprühereien haben zum Teil Angst verbreitet.“ So musste unter anderem der Naturkindergarten in Rohrdorf am Dienstag, 23. Mai, geschlossen bleiben.

Noch am selben Tag hatte Bürgermeister Hausstetter deutlich gemacht, dass Rassismus und Antisemitismus in seiner Gemeinde keinen Platz hätten. Überlegungen, eine Art Kundgebung zu organisieren, um diese Aussage zu unterstreichen, hat er mittlerweile wieder fallen gelassen. Nach wie vor geklärt werden muss, wer hinter den Ritzereien auf der Tischtennisplatte in Lauterbach steckt. Durch Zufall hatte Hausstetter die antisemitische Äußerungen und rechtsextreme Symbole auf der Platte entdeckt und der Polizei gemeldet.

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