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Marie und Peter Graf gehen seit fünf Jahrzehnten durch dick und dünn

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Pater Christoph mit dem Jubelpaar und dem Bürgermeister Bernhard Summerer.
Pater Christoph mit dem Jubelpaar und dem Bürgermeister Bernhard Summerer. © Böck

„Wir haben alles Schöne und Schwere erlebt“, so das Jubelpaar aus Söchtenau. Marie und Peter Graf verliebten sich ineinander und mussten nach der Eheschließung viele Hürden überwinden, um sich wieder in die Arme schließen zu können.

Von: Peter Böck

Söchtenau – Goldene Hochzeit feierten in Söchtenau Dr. Peter Graf und seine Ehefrau Marie. Peter Graf stammt aus Schlipfham nahe Westerndorf bei Pang, wo er auf dem elterlichen Hof seine Kindheit verbrachte. Nach dem Abitur 1964 studierte er zunächst Theologie und anschließend in Frankreich Französisch. Zurück in München habilitierte er 1986 in den Erziehungswissenschaften mit einer der ersten Studien über die Schulbildung von Minderheiten.

Seine Frau Marie ist in einem Vorort von Prag aufgewachsen. Entgegen aller Widerstände der Regierungen während des Kalten Krieges heirateten die beiden am 3. Januar 1973 in Prag. Trotz vieler behördlicher Hürden und Schwierigkeiten kam Marie Graf, die vorher in einem Notariat arbeitete, einige Zeit nach der Eheschließung als Studentin zu ihrem Mann nach München.

Das größte Geschenk in ihrer Ehe waren drei Söhne und drei Töchter, die in den Jahren von 1973 bis 1984 geboren wurden. Am Wochenende und in den Ferien kam die Familie stets mit Ihren Kindern aus München nach Söchtenau, wo sie sich im „Zuhäusel“ seines Bruders Josef Graf erholten. 1981 erbauten die beiden mithilfe des Bruders in Söchtenau ihr Haus, wo sie seither mit zwei ihrer insgesamt acht Enkelkinder wohnen.

Marie war stets die gute Seele der Familie, die nach den Schilderungen ihres Ehemannes die ganze Familie immer zusammenhielt und sich um alle liebevoll kümmerte. Ein schwerer Schicksalsschlag war für beide der Tod ihres Sohnes Vinzent Georg im Jahr 2016 im Alter von nur 36 Jahren.

Dr. Peter Graf hat als Professor für interkulturelle Pädagogik viel im Blick auf den religiösen und interkulturellen Dialog bewegt. An der Universität Osnabrück begründete er als fachlich Verantwortlicher das neue akademische Lehrgebiet „Islamische Religionspädagogik“. Für diese Initiative erhielt er 2019 aus den Händen von Bundespräsident Steinmeier das Bundesverdienstkreuz. Er schrieb Bücher, hielt viele Vorträge in Ländern des Orients, hat führende Politiker beraten und traf auch den Dalai Lama.

Ihr erfülltes Ehe- und Familienleben fasst das Jubelpaar mit den Worten „wir haben alles Schöne und Schwere erlebt“ glücklich und zufrieden zusammen. Die Besuche ihrer Kinder mit deren Familien und Enkelkindern sind stets ihre größte Freude. Neben der großen Familie sowie Freunden und Bekannten kamen auch Bernhard Summerer, Bürgermeister der Gemeinde Söchtenau, und Pater Christoph zum Gratulieren.

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