Frühstarter mit nur 1400 Gramm: Das große Kämpferherz des kleinen Pepe aus Rosenheim

Viel zu klein, viel zu schwach, viel zu früh: Gerade einmal 1400 Gramm bringt der kleine Pepe auf die Waage, als er im Romed-Klinikum zur Welt kommt. In so einem Fall hängt das Wunder des Lebens nicht nur am sprichwörtlichen seidenen Faden, sondern vor allem an den Schläuchen der Hightech-Medizin.
Rosenheim/Mühldorf – Doch zum Glück ist Pepe ein Kämpfer. Die Geschichte von Pepe und seinen – nach strapaziösen Wochen – inzwischen einfach nur noch überglücklichen und dankbaren Eltern bringt gut auf den Punkt, worum es bei der Weihnachtsaktion „OVB-Leser zeigen Herz“ geht. Sie unterstützt neben der Mattisburg für Kinder in Gstadt ein Frühchen-Eltern-Projekt des Rosenheimer Perinatalzentrums, das dafür sorgen soll, dass die gestressten Mütter und Vätern zur Ruhe kommen, Kraft schöpfen und gleichzeitig ihrem Kind stets nah sein können.
Menschliche Tragödien und Wunder liegen bei einer Frühgeburt dicht beieinander. Für die Mütter und Väter der Kleinen muss das eine Tortur sein, das ständige Hin und Her zwischen Hoffen und Bangen, zwischen Fortschritt und Rückfall, zwischen Angst und Glückseligkeit.
Bei Pepe läuft das genauso. Seine Eltern sind Rommy und Tommy Stock aus Leipzig. Sie freuen sich riesig auf den Kleinen. „Pepe ist unser erstes Kind, ein absolutes Wunschkind“, sagen die Zahnärztin (39) und ihr Ehemann (47), der sein Geld in der Holzbranche verdient. Die Schwangerschaft verläuft unkompliziert, allerdings stellt die Frauenärztin eine Fehllage des Mutterkuchens fest – Plazenta praevia heißt das in der Fachsprache. Typisches Symptom: eine Blutung aus dem Unterleib im späten Verlauf der Schwangerschaft.
Ausgerechnet im Urlaub ist es so weit
So ist klar, dass Pepe per Kaiserschnitt geholt werden muss, am 25. November, nach 40 Schwangerschaftswochen, im St.-Georg-Klinikum in Leipzig. Doch die werdende Mutter weiß: Wenn sie aus dem Unterleib blutet, sollte sie schleunigst eine Klinik aufsuchen.
Ausgerechnet im Urlaub am Tegernsee ist es so weit, am 7. September, zweieinhalb Monate vor dem Geburtstermin. Es ist noch früh am Morgen, ohne Frühstück fahren die Stocks ins Klinikum Agatharied. Die Blutung geht zurück, trotzdem wird die Leipzigerin mit dem Krankenwagen nach Rosenheim gefahren, sicher ist sicher. Sie bleibt über Nacht, am Morgen, beim Ultraschall, dann der große Schock: Die Plazenta löst sich ab, jetzt muss es schnell gehen.
Wenige Stunden später ist Pepe da: elf Wochen zu früh, Geburtstag am 8. September statt am 25. November, Jungfrau statt Schütze. Rommy Stock erhascht einen kurzen Blick auf ihr Kind, als es vom spezialisierten neonatologischen Team noch im Kreißsaal erstversorgt wird. Dann wird der kleine Frühstarter auch schon weggetragen. Er muss in der Perinatalstation künstlich beatmet werden, die Lungen sind ja längst noch nicht fertig.
Den weiteren Verlauf fasst Dr. Wolfgang John, Ärztlicher Leiter „Neonatologie“ im Romed-Klinikum, folgendermaßen zusammen: „Lungenproblematik gut und effektiv therapierbar, dennoch künstliche Atemhilfe über etwa fünf Wochen erforderlich; zwischenzeitliches Auftreten einer akuten Infektion und daher antibiotische Therapie; zuletzt gutes Gedeihen, ungestörte Nahrungsaufnahme und regelrechte Atmung.“
Daheim in Leipzig: Pepe hat jetzt schon 3400 Gramm
Und so dürfen die Eltern ihren Kleinen schon am 5. November mit nach Leipzig nehmen, was außergewöhnlich ist und für Pepes Kämpfernatur spricht. Normalerweise bleiben Frühchen bis zum eigentlichen Geburtstermin. Johns Fazit: „Sehr erfreulicher Verlauf bei sehr unerwarteter, unreifer Frühgeburt, Prognose hinsichtlich der weiteren Entwicklung sehr positiv.“
Und tatsächlich macht sich Pepe auch in Sachsen prächtig. Er wiegt inzwischen 3400 Gramm. Er gähnt, wenn er müde ist. Er gluckst, wenn er Hunger hat. Und er schaut etwas grimmig, wenn er ins Laufgitter gelegt wird. Bei Mama auf dem Arm ist es schöner.
Die Mutter hat sich ebenfalls gut erholt von den Strapazen. Auch ihr ging es nach der Geburt schlecht. Die Zahnärztin hatte viel Blut verloren. Umso schöner, dass sie ihrem Pepe von Beginn nah sein konnte. Anfangs wurde sie einfach samt Bett zu ihm in die Perinatalstation gefahren.
Zwei nervenaufreibende Monate hat Rommy Stock im Romed-Klinikum „gewohnt“. Sie und ihr Mann – er kam stets von Donnerstag bis Sonntag – hätten sich dort stets in besten Händen gefühlt, betont die 39-Jährige: „Fabelhaft, was das Team für uns drei getan hat – von Dr. John über die gynäkologische Oberärztin Julia Schiller bis hin zu Andrea Riepertinger, der elternbegleitenden Kinderkrankenschwester.“
55 lange Tage im dunklen Lagerraum
Doch die 55 Tage und Nächte im schmucklosen, ehemaligen Behandlungszimmer, jetzt Lagerraum, machen die Sache nicht gerade einfacher für eine junge Mutter, deren Hormone verrückt spielen wegen der ständigen Angst ums Kind, das mit Infektionen kämpft, manchmal das Atmen einstellt und künstlich ernährt wird. Nachts stockdunkel, die Deckenleuchte viel zu grell, die „Wand-Deko“ aus Steckdosenleisten, Spritzenschlitten und Blinklichtern weder geschmackvoll noch ein Mutmacher – so schaut Stocks improvisiertes Schlafzimmer aus. Es gibt ein kleines Waschbecken im Zimmer, immerhin, aber die Toilette ist draußen im Flur, wo laufend schwere Feuerschutztüren knallen und ständig Betrieb herrscht, rund um die Uhr.
Kaiserschmarrn und eine Lederhose für Pepe
„Ein paar geschmackvoll und gemütlich eingerichtete Zimmer für die Mamas und Papas unserer Frühchen – das wäre ein Segen auch für die Kleinen“, sagt Elternbegleiterin Andrea Riepertinger. Schließlich sei die höchstmögliche Präsenz und Nähe der Eltern ein wesentlicher Faktor, der die Entwicklung der Kleinen positiv beeinflusst. Und wenn die Eltern auch noch möglichst ausgeruht und relaxt sind, umso besser.
Rommy Stock kann da nur zustimmen: „Eine tolle Sache. Je mehr OVB-Leser fürs Projekt spenden, umso mehr würde ich mich freuen.“
Pepe ist ein Rosenheimer, natürlich will die Leipziger Familie zurückkommen in seine Geburtsstadt. Pepe soll sich den Rosenheimer Kaiserschmarrn schmecken lassen, schon bald eine Lederhose kriegen. Schön wär’s, wenn die neuen Frühchen-Elternzimmer dann schon fertig wären.
Spenden und gewinnen: So geht‘s
Die beiden Spendenkonten sind eingerichtet, die Nummern lauten so:
Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling:IBAN DE75 7115 0000 0000 0787 82; BIC BYLADEM1ROS
meine Volksbank Raiffeisenbank eG:IBAN DE78 7116 0000 0008 8499 00;BIC GENODEF1VRR
Alle Spender bei „OVB-Leser mit Herz“ können erneut ein nagelneues Auto gewinnen. Den Wagen – ein Mazda 2 im Wert von rund 18.000 Euro – hat erneut City-Autopartner Kolbermoor, ein Unternehmen der Auto-Eder-Gruppe, gestiftet. Der Gewinn wird also nicht mit Spendengeldern finanziert.
Jede Spende ab zehn Euro, die bis 6. Januar 2023 auf den Spendenkonten bei der Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling und der meine Volksbank Raiffeisenbank eG eingeht, nimmt automatisch an der Verlosung des Mazda 2 teil.

Mitarbeiter der OVB-Media und der Auto-Eder-Gruppe sowie deren Angehörige können nicht an der Verlosung teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Aus rechtlichen Gründen sind die OVB-Heimatzeitungen verpflichtet, auch Nicht-Spender am Gewinnspiel teilnehmen zu lassen. Diese schicken eine Postkarte mit dem Kennwort „OVB-Weihnachtsaktion“ an die OVB Media.
Die Namen der Spender werden in der gedruckten Tageszeitung veröffentlicht. Wer nicht mit seinem Namen erscheinen möchte, vermerkt dies bei der Überweisung mit dem Zusatz „Anonym“.