Am Samstagnachmittag
Aufregung in Rosenheim: Demonstranten solidarisieren sich mit Verhaftetem - Bereitschaftspolizei rückt an
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Große Aufregung herrschte am Samstagnachmittag (15. Januar) in der Rosenheimer Innenstadt. Unter dem Motto „Solidarisch ins neue Jahr – gemeinsam gegen rechte Hetze, Antisemitismus, Rassismus und Antifeminismus“ fand eine angemeldete Versammlung statt. Ein Großaufgebot der Polizei war ebenfalls im Einsatz, um eine ordnungsgemäße Durchführung zu gewährleisten. Dennoch kam es zu einigen Zwischenfällen und der Verkehr im Stadtzentrum kam zum Erliegen.
Rosenheim - Während die Polizei von rund 120 Teilnehmer spricht, berichten Augenzeugen von etwa 150-200 Personen, die sich am Samstagnachmittag an einer angemeldeten Versammlung in Rosenheim beteiligten. Offiziell waren insgesamt auch 30 Polizeibeamte im Einsatz, um die ordnungsgemäße Durchführung - insbesondere die Einhaltung der von der Stadt Rosenheim als Versammlungsbehörde gemachten Auflagen und Beschränkungen - zu gewährleisten.
Ab etwa 14.30 Uhr trafen laut Polizei die ersten Teilnehmer der unter dem Motto „Solidarisch ins neue Jahr – gemeinsam gegen rechte Hetze, Antisemitismus, Rassismus und Antifeminismus“ angemeldeten Versammlung am Salingarten zur Auftaktkundgebung ein. Gegen 15.30 Uhr startete der ordnungsgemäß angemeldete Aufzug der „linken Szene“ vom Salingarten über die Innenstadt zur Rechenauerstraße, wo eine Zwischenkundgebung stattfand, und schließlich zum Ludwigsplatz mit einer dortigen Abschlusskundgebung. Während der Aufzug laut Passanten sehr vorbildlich und ruhig begann, änderte sich dies mit zunehmender Dauer.
„Bengalos“ und Rauchbomben
Wie die Rosenheimer Polizei berichtet, kam es während des Aufzugs von der Rechenauerstraße zum Ludwigsplatz zu etlichen versammlungsrechtlichen Verstößen sowie zum Zünden von „Bengalos“ und Rauchbomben. „Im Bereich des Ludwigsplatzes wurden dann eingesetzte Polizeibeamte im Rahmen einer vorläufigen Festnahme eines 18–Jährigen wegen eines Vergehens nach dem Versammlungsgesetz von Versammlungsteilnehmern attackiert“, so die Ausführungen der Polizei. In der Folge solidarisierten sich etwa 100 Versammlungsteilnehmer mit dem jungen Mann, folgten den Beamten und versammelten sich vor der Polizeiinspektion Rosenheim, was den Verkehr im Innenstadtbereich kurzfristig zum Erliegen brachte. Die Ellmaierstraße wurde im Anschluss komplett gesperrt und die 100 Demonstranten eingekreist, um weitere Ausschreitungen zu verhindern. Aussagen von Anwohnern bestätigten gegenüber rosenheim24.de die Schilderungen der Polizei und sprachen von „aggressivem Verhalten der Demonstranten“.
Aufgrund der unübersichtlichen Situation und dem Aufmarsch vor dem Polizeigebäude wurden über die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd weitere Unterstützungskräfte der Bereitschaftspolizei - unter anderem aus Bamberg - angefordert. Augenzeugenberichten zufolge rückten etwa knapp zehn Polizeibusse der Bereitschaftspolizei an, um die Rosenheimer Polizei zu unterstützen.
Unterstützung der Bereitschaftspolizei
Über die Einsatzleitung der Polizeiinspektion Rosenheim wurde den Demonstranten die Loretowiese als Versammlungsörtlichkeit zugewiesen. Dieser Beschränkung leisteten die Versammlungsteilnehmer nach längeren Diskussionen und nach Eintreffen der angeforderten Unterstützungskräfte der Bereitschaftspolizei schließlich Folge.
Die Polizeiinspektion Rosenheim ermittelt gegen den 18-Jährigen aus dem Landkreis Rosenheim wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz sowie wegen tätlichen Angriffs gegen Polizeibeamten. Des Weiteren werden Verstöße gegen das Versammlungsgesetz der Versammlungsleiterin geprüft, wie die Polizei abschließend berichtet.
mz/Polizeiinspektion Rosenheim