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Von entspannt bis sportlich: Wo ihr jetzt beim Rodeln Gas geben könnt

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Von: Katrin Langenwalter

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Rodeln auf der Jennerhex Rodelbahn
Schöner Ausblick auf der Rodelbahn Jennerhex © BBAG/Jennerbahn

Der Schnee ist da – und wir haben endlich die Qual der Wahl: Skifahren, Skitouren gehen oder Schneeschuhwandern? Doch wie wäre es denn mal mit Schlittenfahren? Wir stellen vier Rodelbahnen in der Region vor: Vom Typ Hackl Schorsch bis zum Babyhügel, es lohnt sich:

Reit im Winkl/Schönau/Unterwössen/Ramsau – „Der Hackl Schorsch hat immer gesagt, Schlittenfahren und Heiraten muss schnell gehen“ – und bei der Rodelbahn Hirscheckblitz ist der Name dann auch Programm. Schließlich hat der unangefochtene Rodelkönig Georg Hackl höchst persönlich bei der Planung mitgewirkt, erzählt der Geschäftsführer der Hochschwarzeck Bergbahn, Christian Riel, stolz.

Aber auch die Betreiber der Jennerbahn bei Schönau haben sich für ihre neue Rodelstrecke nicht nur einen schönen Namen erdacht: Die Jennerhex verspricht Rodelspaß vom Feinsten. Für Familien mit Kleinkindern gibt es von Chiemgau24 einen Tipp aus Unterwössen. Wer sich gern abseits der Massen bewegt – vielleicht sogar mit seinem Hund – dem legen wir die Rodelbahn ab der Hindenburghütte bei Reit im Winkl wärmstens ans Herz.

Der Hirscheckblitz „ist schon ein bisschen sportlich“

Die 2,3 Kilometer lange Naturrodelbahn ist wohl die sicherste Schlittenpiste Deutschlands. Zumindest im Eröffnungswinter 2010 wurde sie vom ADAC als beste Rodelstrecke Deutschlands gekürt: „Wir haben alle Kurven mit Nummern versehen und alle Punkte, wo Handyempfang vorhanden ist für einen Notruf.“ erklärt Geschäftsführer der Hochschwarzeck Bergbahn GmbH.

Eine Rodlerin auf der Hirscheck-Rodelbahn muss sich ganz schön in die Kurve lehnen.
Der Hirscheckblitz: Der Streckenverlauf wurde unter anderem von Georg Hackl entwickelt. © Hochschwarzeck Bergbahn GmbH

Auf der Piste gibt es sogar Wartebuchten für die schnellen Rodler. So könnt ihr auf die “Sonntagsfahrer“ in der Gruppe warten, ohne den Rodelverkehr zu behindern. Und sicherlich auch gut zu Wissen: Der Rennrodler und mehrfache Olympiasieger im Einsitzer, Georg Hackl, hat die Bahn mit konzipiert. Da liegt es auf der Hand, dass der Streckenverlauf „schon ein bisschen sportlich“ ist, wie Christian Riel es ausdrückt. Für Kleinkinder ist die Rodelbahn also nicht unbedingt geeignet. Dafür gibt es im Bereich des Parkplatzes der Bergbahn aber auf kleinen Hängen die Möglichkeit mit dem Nachwuchs schon mal zu üben.

Schlittenfahrt auf der Rodelpiste Hirscheckblitz
Rasante Abfahrt auf der Rodelpiste Hirscheckblitz © Hochschwarzeck Bergbahn GmbH

Rauf geht es zum Hirscheckblitz mit der Hirscheck-Bergbahn. Schlitten können sowohl an der Tal- als auch Bergstation ausgeliehen werden. Und ein weiteres Highlight: Wer zu Fuß auf eigens dafür vorgesehener Anstiegsroute den Gipfel erklimmt, darf die Rodelbahn kostenlos benutzen. Wer keinen eigenen Schlitten hat, zahlt 10 Euro und gibt einen Pfand ab. Auf der Rodelbahn selbst ist nur die Abfahrt mit Schlitten erlaubt – das sorgt für eine entspannte Fahrt. Hunde sind hier aus Sicherheitsgründen grundsätzlich verboten.

Die Jennerhex: „Schöner Ausblick auf die schlafende Hexe“

„Wir wollten einfach noch einen Wintersport ergänzen, damit auch Nicht-Skifahrer Spaß im Schnee haben können.“ Und so sei die Idee der Rodelstrecke am Jenner entstanden. Die Pressesprecherin der Jennerbahn, Isabel Stöckl, kann noch gar nicht sagen, wie die Resonanz der neuen Wintersportmöglichkeit ist, da das Wetter bislang nicht mitgespielt hat. Umso mehr freuen sich die Betreiber jetzt auf Rodelgäste.

Lächelnde Gesichter auf dem Schlitten: Auf der Jennerhex-Rodelbahn im Winterglück.
Lächelnde Gesichter beim Rodeln am Jenner © BBAG/Jennerbahn

Auch diese eher sportliche Bahn mit insgesamt 1,3 Kilometern wird vom ADAC 2022 als eine der besten Deutschlands ausgewiesen. Besonders schön, der Panoramablick auf die umliegenden Gebirge – unter anderem den Gebirgsstock „schlafende Hexe“ – namensgebend für die Rodelstrecke. Mit der Jennerbahn geht es hoch zur Mittelstation. Hier bringt die Rodelfreunde dann die sogenannte Jennerwiesenbahn zum Startpunkt der Strecke. Schlitten können im Sportgeschäft im Tal oder aber auch an der Mittelstation ausgeliehen werden. Ein Rodelticket für 25 Euro pro Person beinhaltet bereits die Fahrt zur Mittelstation. Ab da kann man die Jennerwiesenbahn uneingeschränkt benutzen.

Ein paar steilere Kurven hat der Streckenverlauf der Jennerhex zu bieten, weshalb auch diese Piste für sehr kleine Kinder nicht geeignet ist. Um eine störungsfreie Fahrt auf der Rodelpiste zu gewährleisten, gibt es bei der Jennerhex keine Möglichkeit, zu Fuß zum Startpunkt zu gelangen. Also eine perfekte Rodelstrecke für Aufstiegsmuffel, die trotzdem gern ein bisschen Gas geben wollen. Hunde sind auch hier nicht erlaubt.

Die längste Rodelbahn der Region – Von der Hindenburghütte mit Karacho ins Tal

Die Rodelpiste ab der Hindenburghütte bei Reit im Winkl hat Tradition: Seit über 75 Jahren ist die Schlittenbahn beliebt bei Jung und Alt: „Wir haben heuer eine Neuheit: Wir haben eine Zipfelbobstrecke jetzt auf der gleichen Bahn.“ Das sei, so der Hüttenwirt und Betreiber der Rodelbahn, Günter Dirnhofer, dann auch für ungeübtere Rodler entspannter – denn: Die Rodelbahn geht von der Hindenburghütte auf 1260m bis zum Ortsteil Blindau in Reit im Winkl über 500 Höhenmeter bergab. Vier Kilometer Rodelspaß mit Traumausblick.

Zipfelbobs warten auf ihre Fahrer vor der Hindenburghütte bei Reit im Winkl
Mit dem Zipfelbob auf der längsten Rodelbahn der Region. Von der Hindenburghütte runter Richtung Reit im Winkl. © Günter Dirnhofer

Was das Besondere der Rodelbahn ausmacht? Das Gesamtpacket stimmt – zumindest für alle, die neben dem Rodelspaß auch das Ambiente und die alpine Landschaft schätzen. Neben der Rodelbahn gibt es im Almgebiet der Hemmersuppenalm 30 Kilometer Langlaufloipe. Der Premiumwanderweg oder eine Bergtour mit Tourenski und Schneeschuhen über das Straubinger Haus auf den Gipfel des Fellhorns sind weitere Highlights. Bei Günter Dirnhofer finden außerdem auch immer wieder musikalische Abendveranstaltungen statt und: Wem das Rodeln bei Tageslicht noch nicht reicht kann auf Anfrage auch im Mondenschein rodeln.

Winterlandschaft im Almgebiet der Hemmersuppenalm. Blauer Himmel und Pulverschnee
Winterwonderland auf der Hindenburghütte © Günter Dirnhofer

Für kleine Kinder ist die Rodelbahn auch hier zu gefährlich, aber präparierte Hänge im Almgebiet stehen allen Übungswilligen zur Verfügung. Rauf geht es im Ortsteil Blindau mit dem Shuttle-Bus täglich ab 9.00 Uhr. Der Parkplatz im Tal ist kostenlos. Schlitten und Zipfelbob können auf der Hütte ausgeliehen werden. Wer zu Fuß über die ausgewiesenen Wander- und Schneeschuhwege unterwegs ist, kann sich für sieben Euro einen Schlitten leihen. Die Berg- und Talfahrt im Shuttlebus kostet 17 Euro. Und ein weiteres Special: Hunde sind willkommen.

Unterwössen Balsberg – Rodelbahn mit Charme

Wo bleibt der Rodelspaß für Kleinkinder? Zum Beispiel in Unterwössen. Hier können sich künftige Rodelchampions auf die großen Rodelpisten der Region vorbereiten. Neben dem Skihang ist auch die Rodelbahn präpariert. Auf circa 400 Metern können die ganz kleinen mit ihren Schlitten erste Erfahrungen sammeln. Am Balsberg muss man sein Gefährt selbst hochziehen, aber: Dann ist der Nachwuchs auch ordentlich ausgepowert. Daneben gibt es auch noch die Naturrodelbahn am Balsberg, die derzeit aber laut Franziska Kadler von Achental Tourismusverband noch nicht präpariert ist. Hier können bei genug Schnee die Rodelaspiranten dann ganze zwei Kilometer im kurvigen Wald ihr Können unter Beweis stellen.

Rodelnde Familie am Balsberg bei Unterwössen
Am Balsberg bei Unterwössen kommen auch die ganz Kleinen auf ihre Kosten. © Achental Tourismus

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