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Brennende Lok rast führerlos durchs Berchtesgadener Land - Video zeigt Beginn der Geisterfahrt

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Von: Tim Niemeyer, Martina Hunger

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Flammeninferno am Freilassinger Bahnhof
Flammeninferno am Freilassinger Bahnhof © BRK BGL

Freilassing – Weil am Freitagmorgen (20. Januar) ein Zug am Bahnhof gebrannt hat, war die Feuerwehr im Einsatz. Der Vorfall wird jedoch bis mindestens tief in den Freitag Auswirkungen auf den Verkehr haben.

Update, 16.56 Uhr - Weiterhin Auswirkungen für Schienenverkehr

Der Großeinsatz bei Freilassing hat weiterhin starke Auswirkungen auf den Schienenverkehr. Wie die Bayerische Regiobahn mitteilt, müssen Fahrgäste im Netz Freilassing-Berchtesgaden weiter mit kurzfristigen Zugausfällen und Verspätungen rechnen. „Für Reisende aus dem Nahverkehr besteht die Möglichkeit zwischen Freilassing und Salzburg die Züge des Fernverkehrs zu nutzen“, heißt es.

Update, 14.55 Uhr - Weitere spektakuläre Aufnahmen

Nachdem die Feuerwehr aus Freilassing bereits am Morgen spektakuläre Aufnahmen des brennenden Geisterzugs aus dem Berchtesgadener Land veröffentlicht hat, zog die Feuerwehr aus Ainring mittlerweile nach. Auf den Aufnahmen ist die brennende Lok zu sehen, nur wenige Momente, nachdem sie sich auf Höhe des Weilers Straß selbstständig gemacht hat. Auf dem Video ist zudem eine Einsatzkraft zu erkennen, die verzweifelt versucht, den wegrollenden Zug einzuholen - ohne Erfolg.

Update, 14 Uhr - Zugstrecke bleibt vorerst gesperrt

Wie die Bayerische Regiobahn in einem Facebook-Beitrag und auf ihrer Website preisgibt, wird die Streckensperre zwischen Salzburg und Freilassing vorerst auch noch weiterhin bestehen bleiben. Hier sollen, falls möglich, andere Verkehrsmittel genutzt werden. Es kommt zu erheblichen Verspätungen und Ausfällen in Fahrtrichtung München. Wie lange das Chaos weitergehen wird, ist derzeit noch nicht klar.

Update, 11.55 Uhr - Pressemitteilung der Polizei

Mitteilung im Wortlaut

Eine brennende Werkstattlok sorgte in den frühen Morgenstunden für Aufregung. Der Zugverkehr auf der Strecke Freilassing - Salzburg war zeitweise komplett gesperrt. Der Bundespolizeiinspektion Freilassing wurde eine brennende Werkstattlok zwischen Straß und Niederstraß gemeldet.

Eine Gleissperrung wurde umgehend veranlasst. Beide Triebfahrzeugführer konnten die Lok rechtzeitig verlassen. Bei Beginn der Löscharbeiten durch die Feuerwehr geriet die Lok in Bewegung und rollte in Richtung Freilassing. Hier prallte sie auf einen Prellbock. Der Prellbock wurde durch den Aufprall verschoben und die Lok entgleiste zum Teil, bevor sie auf Höhe einer Brücke in der Zollhäuslstraße zum Stehen kam. Die Strecke Freilassing - Salzburg ist aktuell gesperrt.

Zwischen Teisendorf und Freilassing findet derzeit der Zugverkehr eingleisig statt. Die Ermittlungen zur Brand- und Unfallursache dauern an.

Pressemitteilung Bundespolizei Freilassing

Update, 11.33 Uhr - Ausführlicher Einsatzbericht der Rettungskräfte

Eine fahrende, brennende und führerlose Geister-Diesel-Lokomotive hat in der Nacht von Donnerstag auf Freitag auf der Bahnstrecke München-Freilassing ein Großaufgebot der Freiwilligen Feuerwehren Ainring, Bad Reichenhall, Freilassing, Teisendorf und Weildorf gefordert, die zusammen mit der Bahn durch geschickte Weichenstellung und ihren Lösch-Einsatz kurz vor der Landesgrenze bei Freilassing verhindern konnten, dass Menschen ernsthaft in Gefahr geraten oder an die Gleise angrenzende Gebäude beschädigt werden. Das Rote Kreuz sicherte die Löscharbeiten an der Bahn-Baumaschine mit Notarzt, zwei Rettungswagen und dem Einsatzleiter Rettungsdienst ab, musste aber keine Verletzten versorgen.

Die Lok war zunächst gegen 3 Uhr in der Früh auf freier Strecke bei Straß im Ainringer Gemeindegebiet gemeldet worden. Kurz bevor die ersten Einsatzkräfte mit den Löscharbeiten beginnen konnten, fing die mittlerweile unbesetzte brennende Lok auf dem leichten Gefälle selbständig zu fahren an und verschwand in Richtung des Freilassinger Bahnhofs, woraufhin die Einsatzkräfte die Verfolgung der mittlerweile mit hoher Geschwindigkeit fahrenden Geister-Lok aufnahmen; der bereits eingetroffene Notfallmanager der Deutschen Bahn reagierte umgehend und setzte intern eine Meldung ab, dass ein unkontrolliertes Schienenfahrzeug Richtung Bahnhof Freilassing unterwegs ist. Durch geschickte Weichenstellung gelang es, die Geisterlok auf ein Gleis östlich des Bahnhofs umzuleiten, wo sie durch den Einschlag an einem Prellbock gebremst und schließlich auch unmittelbar nach der Überführung über die B20 am Sportpark an der Zollhäuslstraße gestoppt wurde.

Flammen schlagen über den Schutzzaun am Bahnhof
Flammen schlagen über den Schutzzaun am Bahnhof © BRK BGL

Die Feuerwehr konnte die Lok aufgrund der beidseitigen hohen Lärmschutzwände zunächst nur über eine Fußgänger-Treppe und -Türe erreichen und errichtete unter anderem vom südwestlich angrenzenden Hammerauer Mühlbach aus eine Schlauchleitung zur Löschwasser-Versorgung, mit der sie auf der durch den Notfallmanager gesperrten Bahnstrecke die Brandbekämpfung aufnehmen konnte. Nachdem die Oberleitung freigeschaltet und auch geerdet war, waren auch gezieltere Löschmaßnahmen möglich, die nach einiger Zeit erfolgreich waren. Auf der nordöstlichen Seite brachten die Einsatzkräfte eine Drehleiter in Stellung, mit der sie über die Lärmschutzwand hinweg die Atemschutz-Geräteträger am Boden beim Löschen unterstützen konnten, wobei sie zuvor ein versperrtes Tor zum an die Bahnstrecke angrenzenden Lagerplatz aufflexen mussten.

Der kuriose Einsatz dauerte bis 9 Uhr in der Früh und endete Dank der guten Zusammenarbeit aller Organisationen ohne Verletzte. Beteiligt waren neben den Feuerwehren aus Ainring, Bad Reichenhall (Abrollbehälter Einsatzleitung), Freilassing, Teisendorf und Weildorf die Kreisbrandinspektion, der Bahn-Notfallmanager, der Fachberater des Technischen Hilfswerks (THW), mehrere Streifen der Bundes- und der Landespolizei sowie das Rote Kreuz mit zwei Rettungswagen aus Teisendorf und Freilassing, dem Freilassinger Notarzt und dem Einsatzleiter Rettungsdienst.

Pressemitteilung BRK BGL

Update, 9.45 Uhr - Spektakuläre Bilder von brennender Geisterlok

Brennender Zug am Freilassinger Bahnhof
Brennender Zug am Freilassinger Bahnhof © Feuerwehr Freilassing

Die Feuerwehr aus Freilassing hat währenddessen spektakuläre Aufnahmen auf ihrer Facebook-Seite veröffentlicht. Darauf ist zu sehen wie der brennende Zug auf den Freilassinger Bahnhof zurast.

In einem weiteren Beitrag schildern die Einsatzkräfte nähere Details zu dem Einsatz. Nachdem der brennende Geisterzug sich aus bislang ungeklärter Ursache gegen 3 Uhr in Bewegung gesetzt hatte, wurde er durch gezielte Weichenstellung so gelenkt, dass er den weiteren Zugverkehr nicht gefährdete. So wurde er gezielt auf ein Abstellgleis in Freilassing geleitet, wo er schließlich kontrolliert in einen Prellbock einschlug.

Update, 9.30 Uhr - Führerlose Lok prallt in Prellbock

Wie BGLand24.de von einer Sprecherin der Freilassinger Bundespolizei erfahren konnte, sorgte eine brennende Werkstattlok für das Chaos am Freilassinger Bahnhof am Freitagmorgen. Der Zug war ursprünglich auf dem Weg nach München, als er wegen eines technischen Defekts anhielt und anfing zu brennen. Der Brand wurde in etwa auf Höhe des Ainriger Ortsteils Straß festgestellt.

Während der Löscharbeiten setzte sich die Lok dann plötzlich und unkontrolliert in Bewegung. Den Triebfahrzeugführern blieb nichts anderes übrig, als sich durch einen Sprung aus dem Fahrzeug zu retten. Daraufhin rollte der Zug unkontrolliert bis nach Freilassing, wo er schließlich brennend auf Höhe des Sportparks gegen einen Prellbock prallte. Er konnte kurze Zeit später gelöscht werden.

Verletzte gab es bei dem Vorfall keine, jedoch entgleiste der Zug teilweise, führte die Sprecherin weiter aus. Die Bundespolizei hat umfangreiche Ermittlungen zur Brandursache und den weiteren Geschehnissen eingeleitet. Wie lang der Bahnverkehr beeinträchtigt sein wird, ist derzeit nicht abzusehen. Mit Stand 9.30 Uhr ist die Strecke nach Salzburg nach wie vor gesperrt. Auf der Strecke in Richtung Teisendorf verkehren die Züge zumindest eingleisig.

Erstmeldung

Der Bahnverkehr in Freilassing war am Freitagmorgen komplett eingestellt. Grund hierfür war ein „Feuerwehreinsatz in Gleisnähe“, so die Bayerische Regiobahn auf ihrer Homepage.

Wie die Freilassinger Bundespolizei auf Nachfrage von BGLand24.de bestätigte, konnte der Brand inzwischen gelöscht werden. Weitere Details wurden zeitnah versprochen. Der Einsatz von Seiten der Bundespolizei laufe aktuell noch.

Nachdem der Bahnverkehr zunächst komplett eingestellt werden musste, konnte er inzwischen laut BRB zwischen Freilassing und Berchtesgaden wieder aufgenommen werden. Von Salzburg Hauptbahnhof und Traunstein besteht weiterhin Streckensperrung.

Weitere Informationen und Bilder folgen!

mh; FDL/Lamminger

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