Siebenminütige Telegram-Nachricht
Radikale Äußerungen gegen Corona-Maßnahmen: Ermittlungen gegen weiteren Bad Reichenhaller Gebirgsjäger
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Aufgrund radikaler Äußerungen gegen die Corona-Maßnahmen gibt es jetzt Ermittlungen gegen einen weiteren Gebirgsjäger aus Bad Reichenhall. In der siebenminütigen Sprachnachricht auf Telegram spricht der Soldat von einem „Endkampf“.
Bad Reichenhall – Nach den Vorfällen rund um den Bundeswehr-Soldaten Andreas O. gibt es jetzt erneut Aufregung um einen Soldaten vom Standort Bad Reichenhall. In einer gut sieben Minuten langen Sprachnachricht, die auf dem Messenger-Dienst Telegram verbreitet wurde, äußert sich ein Gebirgsjäger zur Corona-Thematik.
Gebirgsjäger mit radikalen Äußerungen
Wie der Bayerische Rundfunk (BR) berichtet, soll sich der Soldat, der als militärischen Rang Hauptfeldwebel angibt, im „Krieg“ wähnen und davon sprechen, dass man „sich hier im Endkampf“ befände. Grund für die Sprachnachricht ist offenbar die Impfpflicht für Soldatinnen und Soldaten in Deutschland. Weiterhin rufe der Gebirgsjäger dazu auf, sich „auf keinen Fall spritzen“ zu lassen.
Weiter heiße es in der Sprachnachricht, dass die Bundesrepublik Deutschland kein souveräner Staat sei und Zionisten aus dem Hintergrund immer noch die Fäden ziehen würden.
Soldat aus derselben Einheit wie Andreas O.
Wie der BR weiter berichtet, soll der Hauptfeldwebel derselben Einheit wie auch Andreas O. angehören, der zuletzt mit seinen Äußerungen zur Corona-Politik für mächtig Aufsehen sorgte und der Politik mit den Worten „Eure Leichen wird man auf Feldern verstreuen“ gedroht hatte.
Ermittlungen gegen Berufssoldaten
Inzwischen hat die bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus die Ermittlungen gegen den Berufssoldaten übernommen. Das Verfahren werde derzeit wegen des Verdachts der öffentlichen Aufforderungen zu Straftaten geführt, teilte die Generalstaatsanwaltschaft München am Montag mit. „Ermittelt wird jedoch in alle Richtungen, soweit strafrechtliche relevante Sachverhalte im Raum stehen.“
Ein extremistischer Hintergrund könne nicht ausgeschlossen werden, hieß es weiter. Der Mann war am 30. Dezember in München zunächst festgenommen worden, kam dann aber wieder frei, weil die Staatsanwaltschaft Traunstein keine akute Gefahr durch den Soldaten sah.
Derzeit kursiert ein Video eines angeblichen Soldaten im Netz, welches hier oft geteilt wird. Es enthält Drohungen gegen den Rechtsstaat, die nicht hinnehmbar sind. Die Konsequenzen werden bereits geprüft.
— Verteidigungsministerium (@BMVg_Bundeswehr) December 30, 2021
Auch das Verteidigungsministerium kündigte bereits direkt nach der Festnahme von Andreas O. an, Konsequenzen zu prüfen. Nach BR-Informationen soll der Sachverhalt noch „in dieser Woche zur Strafverfolgung an die Staatsanwaltschaft Traunstein/Laufen abgegeben“ werden.
aic mit Material der dpa
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