ERWEITERUNGSBAU DOPPELT SO TEUER WIE GEPLANT
Nach Kostenexplosion: Brisanter Ortstermin an Doku Obersalzberg
aktualisiert:
- 0 Kommentare
- Weitere
Berchtesgaden/München - Der Umbau des NS-Dokumentationszentrums auf dem Obersalzberg bei Berchtesgaden entwickelt sich zum Finanzdebakel: Nach jüngsten Schätzungen soll das Projekt nun 30 Millionen Euro kosten. Der Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags besichtigt am Donnerstag die Baustelle.
Nach der neuesten Schätzung des Bauministeriums wird das Projekt in den Berchtesgadener Alpen nun 30 Millionen Euro kosten. Das ging Ende Januar aus einem Schreiben des Ministeriums an den Haushaltsausschuss des Landtags hervor. Das ist mehr als doppelt so viel wie die ursprünglich vorgesehenen 14,3 Millionen Euro.
Bei der Kostensteigerung soll es sich laut Ministerium zum größten Teil um Mehrkosten handeln, die "durch die schleppende und mangelhafte Lieferung von Plänen" entstanden seien. Dies wäre auch die Ursache für den erheblichen Verzug bei den Bauarbeiten. Die Kosten, die durch Dritte verursacht worden seien und im Nachtrag enthalten sind, würden später nicht vom Freistaat Bayern getragen werden, "sondern vom Verursacher eingefordert". Gegen das Planungsbüro wurden bereits "juristische Schritte" eingeleitet, so eine Ministeriumssprecherin.
Ausreichend Diskussionsstoff bei Ortstermin
Außerdem hätte das Institut für Zeitgeschichte mit nachträglichen und zusätzlichen Wünschen sowie Bauschutt- und Blindgängerentfernung Beiträg zur Kostensteigerung geleistet. Dies berichtet der Bayerische Rundfunk am Donnerstag. Für genügend Diskussionsstoff sei somit gesorgt.
Der Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags besichtigt am Donnerstag die Baustelle des NS-Dokuzentrums auf dem Obersalzberg bei Berchtesgaden, so der BR weiter. Zudem sollen auch Vertreter des Bau- und Finanzministeriums sowie der Leiter des Instituts für Zeitgeschichte beim Ortstermin anwesend sein. Mitte März sei dann laut BR die erste Abstimmung im Landtag über die Kostensteigerungen geplant.
mh