Vorsicht, Triebschnee! Große Lawinen-Gefahr in Teilen der Alpen - Prognose zum Wochenende

In Teilen der Alpen herrscht am ersten Weihnachtsfeiertag erhebliche Lawinengefahr. Besonders abseits der Pisten ist Vorsicht geboten.
- Der Lawinenwarndienst warnt vor „erheblicher“ Gefahr.
- In Teilen der bayerischen Alpen wurde die zweithöchste Warnstufe ausgerufen.
- Große Lawinen können sich auch von selbst lösen.
Update vom 26. Dezember, 20.35 Uhr: Wie der bayerische Lawinenwarndienst bekannt gibt, liegen für Freitag (27.12.) weitere Warnungen vor. Oberhalb der Waldgrenzen im bayerischen Alpenraum herrscht gebietsweise immer noch „erhebliche Lawinengefahr“.
Hauptproblem ist dabei frischer und älterer Triebschnee. Schneebrettlawinen können oberhalb der Waldgrenze bereits von einzelnen Skifahrern oder Snowboardern ausgelöst werden, so der Warndienst weiter.
Zum Wochenende hin könnte die Lawinengefahr allerdings zurückgehen. Hochdruckwetter setzt sich durch, die Temperaturen sollen steigen. „Die Lawinengefahr wird auch in den Hochlagen langsam zurückgehen“, heißt es weiter.
„Erhebliche“ Lawinen-Gefahr in Teilen der Alpen: Warnung an alle Ski-Fahrer
München - Wer an den Weihnachtstagen Wintersport betreiben will, muss Obacht geben: Für die Hochlagen der Berchtesgadener und Allgäuer Alpen hat der Lawinenwarndienst für Mittwoch die Warnstufe 4 von 5 ausgerufen. „Intensiver Neuschneefall erhöht die Auslösebereitschaft trockener Schneebrett- und Lockerschneelawinen“, hieß es auf der Internetseite.
Warnung an alle Skifahrer: Lawinen-Gefahr in den bayerischen Alpen
An Steilhängen müsse damit gerechnet werden, dass sich viele große Lawinen selbst auslösen. Auch schon ein einzelner Skifahrer könne in Triebschneeansammlungen Schneebrettlawinen auslösen. „Ausgelöste Lawinen können in den Hochlagen auf tieferliegende Schwachschichten durchschlagen und groß werden.“ In den mittleren Lagen des Allgäus könnten zudem an steilen, glatten Wiesenhängen Gleitschneelawinen entstehen.
„Skitouren und Variantenabfahrten abseits gesicherter Skipisten erfordern derzeit besondere Vorsicht und gutes lawinenkundliches Beurteilungsvermögen“, machten die Experten deutlich. Gerade im Allgäu und in der Region Berchtesgaden schneie es anhaltend, hinzu komme stürmischer Wind. Unterhalb von 1200 Metern liege kaum Schnee. Die Prognose klingt aber besser: „Die Niederschläge lassen die nächsten Tage nach, die Lawinengefahr wird langsam zurückgehen.“
In Südtirol wurden eine Frau und ein 7-jähriges Mädchen von einer Lawine getötet.
In den Ammergauer Alpen hat vor einigen Wochen eine Lawine Menschen verschüttet. In Südtirol war sogar eine ganze Gemeinde von den Schneemassen verschüttet und eingeschlossen worden. In Andermatt in der Schweiz ging am zweiten Weihnachtsfeiertag eine Lawine auf eine Skipiste nieder.
Bei Lawinengefahr machte sich ein Tourist auf den Weg. Er verlor auf 1.600 Meter erst den Weg, dann das Handynetz - elf Retter waren im Einsatz.
Eine Lawine zerstörte im Januar 2019 das Hotel Hubertus in Balderschwang (Allgäu). In der tz spricht der Chef über das Unglück - und den Neustart.*
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dpa