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So viel Käfer war der Beetle noch nie

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VW Beetle Cabrio
Nizza. 2 Grad. Schneeregen. Das Dach sitzt. Ulrike Schmidt teste den neuen VW Beetle Cabrio. © VW

In Nizza ist Ulrike Schmidt den neuen VW Beetle Cabrio schon mal probefahren. Das Wetter war mies, doch scheinbar machte das wenig aus.

Nizza. 2 Grad. Schneeregen. Das Dach sitzt.

Die Präsentation des brandneuen Beetle Cabriolets mit völlig neuem Fahrwerk begleitet ein Tief, das auch die Hügel an der Côte d’Azur untypischerweise in kaltes Weiß hüllt.

VW Beetle Cabrio
Das silbergraue VW-Käfer-Cabrio von 1979 versus Beetle-Cabrio 2013 – wir haben beide getestet! © VW

So starten wir also erst mal die Scheibenwischer und testen die 365-Tage-Tauglichkeit des günstigsten Volkswagen-Cabrios (ab 21.350 Euro), bevor wir in einer Regenpause das Faltdach mit einem Knopfdruck innerhalb von 9,5 Sekunden im fließenden Stadtverkehr (bis 50 km/h) versenken können. Alles dicht! Der Kopf hat nach oben viel Platz – das Raumgefühl ist komfortabel. Ein Käfer mit Format – erst recht im offenen Zustand, wo der Blick freie 360 Grad wandern darf, weil sich das Dach vollständig hinter den Rücksitzen versenken lässt.

Innen leuchten die in der ­Wagenfarbe lackierte Frontblende mit Handschuhfach aus Blech und die in Chrom gefasste Instrumententafel, die an alte Zeiten erinnern. Und, ja, lange Beine haben viel, viel Platz. Der alte Käfer ist tot – es lebe der Beetle! Moderner, dynamischer, sportlicher.

Der ganze Wagen ist um knapp drei Zentimeter flacher und um 15,2 Zentimeter gestreckter als der unmittelbare Vorgänger, das New Beetle Cabrio. Er wirkt deutlich charmanter – mit einem Heckspoiler über dem Bremslicht, angedeuteten Trittbrettern und nicht mehr runden, sondern waagrechten halb-ovalen Rückleuchten. Das ganze Hinterteil zeigt wieder mehr Kontur und Charakter. Ein sexy Käfer!

VW Beetle Cabrio
Charmant: Die hochwertige Ausstattung des Beetle Cabrio erinnert in Details an alte Käfer-Zeiten. © VW

Einige Versionen des Beetle-Cabrios könnten schon bald Kult werden, denn jedes Jahr soll es Sondermodelle geben. Den Start machen bis Jahresende eine 50er, 60er und 70er-Jahre-Edition, die in der Ausstattung das jeweilige Zeitgefühl unter den Schlagwörten stylisch, cool oder elegant pflegen. So präsentieren sich die 50er Jahre außen klassisch schwarz, die 60er in hellem Blau oder coolem Weiß und die 70er in Toffeebraun oder Platinum Grey – all dies mit jeder Menge Individualisierungsmöglichkeiten. In diesen drei Jahrzehnten war das ­Käfer-Cabrio das beliebteste Open-Air-Auto der Welt. 1980 rollte es zum letzten Mal vom Band.

Ein großes, wenn auch nicht mehr ganz so großes Lenkrad sind vom Fahrgefühl geblieben, wie ein Praxisvergleich in ­Nizza zeigt. Der macht aber auch deutlich, dass die alten Käferzeiten nicht zwingend die besten waren – mal ganz abgesehen von den fehlenden Bremskraftverstärkern und Sicherheitseinrichtungen sowie der Enge im Wagen. Wer hat noch den betäubenden Benzolgeruch in der Nase, der einem bei jeder Fahrt beharrlich begleitete? Oder den typisch klirrenden Motorsound im Ohr?

Das neue Beetle Cabrio

Der neue Beetle läuft harmonisch kernig-rund und ist in fünf Turbomotoren-Versionen zu haben: die Benziner mit 105, 160 oder 200 PS, die Diesel mit 105 und 140 PS. Jeder kann ­optional mit einem Doppelkupplungsgetriebe (Sechs- bzw. Siebengang-DSG) kombiniert werden. Die 105-PS-Versionen verbrauchen im besten Fall 5,8 Liter pro 100 Kilometer (1,2-Liter-Vierzylinder TSI, Höchstgeschwindikgeit 178 km/h) bzw. 4,5 Liter pro 100 Kilometer (1,6-Liter TDI).

Das allererste Käfer-Cabrio, das 1949 vom Band rollte, hatte gerade mal 25 PS.

Die Blumenvase von einst gibt es übrigens beim neuen Beetle-Cabrio nicht mehr – zu unmännlich für einen Wagen, der einen neuen Käferkult für alle begründen soll, ein Volkscabrio eben!

Ulrike Schmidt

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