Unsere Besten des Jahres 2015

Kein Zweifel, 2015 war ein turbulentes Autojahr! Vornehmlich für Volkswagen: Erst der Machtkampf zwischen Martin Winterkorn und Ferdinand Piëch um die Konzernspitze. Dann erschütterte der VW-Abgasskandal die gesamte Branche.
Die Auswirkungen in ihrer Bandbreite sind bis heute nicht absehbar. Abseits dessen gab es freilich Entwicklungen, die uns gespannt in die automobile Zukunft blicken lassen – Stichwort „autonomes Fahren“. Und natürlich gab es wieder viele Neuheiten, die begeisterten. Hier sind noch einmal unsere Höhepunkte, beschrieben von unseren Autoren Martina Lippl, Katrin Basaran, Rudolf Bögel, Hans Moritz, und Uwe Fajga.
Der größte Kleine des Jahres: Opel Karl
Der Opel Karl (75 PS) ist nur 3,68 Meter lang, aber ein echtes Schätzchen: Karlchen nämlich hat trotzdem Platz für bis zu fünf Leute!

Dazu gibt es serienmäßig Berg-anfahrhilfe, Servolenkung sowie Spurassistenten an Bord. Im Stadtverkehr ist der Fünftürer voll in seinem Element. Cooles Extra: Über ein Sieben-Zoll-Touchscreen, verknüpft mit dem Infotainmentsystem Intelli-Link, lässt sich das eigene Smartphone steuern. Und ab 2016 wird der Karl sogar zum mobilen WLAN-Hotspot.
Kombi des Jahres: Skoda Superb
Schon die neue Limousine überzeugte durch ein dickes Plus an

Eleganz, der Kombi aber weckte echte Begehrlichkeiten. Vor allem das schöne geformte Heck des Gleiters sorgte für Aufsehen. Die Tschechen haben mit dem Skoda Superb Combi nicht nur ihre Philosophie von einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis (ab 25 590 Euro) bestärkt. Sie haben ihrem neuen Flaggschiff auch einen ordentlichen Schuss Dynamik und Sportlichkeit spendiert. So viel, dass nun selbst der große Konzernbruder VW Passat um seine Klientel bangen muss.
Mittelklasse des Jahres: Jaguar XE
Ob man das sagen darf in der BMW und 3er-Hauptstadt der Welt? Eigentlich nicht, aber wir trauen uns trotzdem. Der neue XE von Jaguar

ist nämlich ein veritabler Konkurrent für den heuer schon im 40. Jahr produzierten BMW-Klassiker. Und das in (fast) allen Bereichen. Das Ding sieht gut aus, steht motzig und gleichzeitig elegant auf der Straße, hat eine gehobene und stimmige Ausstattung, und wer auf Power steht, kann sich mit dem S-Modell und seinem 3.0-Liter-V6-Kompressor (340 PS, null auf 100 km/h in 5,1 Sekunden) zwar nicht unbedingt mit einem M3/M4 messen, ist aber dennoch stramm und knackig wie in einem Sportwagen unterwegs. Und was auch garantiert ist: Mit dem XE fällt man (noch) auf.
Offroader des Jahres: Mercedes GLC
2015 stand Mercedes unter dem Stern der Offroader aus der G-Klasse. Dem Lifting musste sich auch das Erfolgsmodell GLK unterziehen, bislang für sein kantiges Design bekannt. Jetzt ist der Mercedes GLC eine buchstäblich runde Sache! Innen dominiert Luxus, außen und unter der Haube ist er ein SUV der Spitzenklasse – dank fünf Fahrmodi, wahlweiser Mehrkammerluftfederung und einem Mechanismus, der den GLC auch im gröbsten Dreck automatisch freischaukelt. Vielseitigkeit auf und neben der Straße, die fasziniert und Spaß macht.
Oberklasse des Jahres: 7er BMW
Mit der neuen
nicht weniger gelungen als die

Kombination aus Luxus, Technik und Fahrkomfort auf allerhöchstem Niveau. Der neue König aus Bayern vereint die Noblesse der Mercedes-S-Klasse mit der Sportlichkeit des Audi A8 – beim Motor wie bei Karosserie, die beim 7er noch nie so schnittig war. Und er ist der erste BMW, der das selbstständige Einparken auch in engste Senkrechtlücken und Garagen anbietet. Im Cockpit gefällt die Wisch-Technologie, mit der sich der Technik-Gigant so leicht bedienen lässt wie ein Smartphone.
Sportwagen des Jahres: Ford Mustang
Zugegeben: Sich zu einem Ford Mustang zu bekennen, hat schon fast

was Masochistisches. Schnell sitzt man imagetechnisch in einer Ecke mit dem horizontalen Gewerbe. Dabei hat gerade der neue Ford Mustang so gar nichts mit einem Zuhälterauto gemein, sondern ist die feine Interpretation der legendären US-Muscle-Cars. Mächtiges Haifischmaul, wuchtige Powerdomes und ein knackiges Hinterteil – da kann man sich eigentlich nur das Modell mit dem brabbelndem V8 und 412 PS bestellen. Der guten Ordnung halber: Es gibt ihn auch mit einem 2,3-l-Vierzylinder (317 PS). Das Fahrwerk des Mustang ist gschmackig, nur bei Regen ist es besser, den Mustang lediglich im leichten Trab zu bewegen – es könnte sein, dass man sonst vom Hinterteil überholt wird. Und dieser Ford hat ein prima Preis-Leistungs-Verhältnis: Der V8-Fastback kostet ab 42 000 Euro mit beinahe Komplettausstattung.
Roadster des Jahres: Mazda MX-5
Stoffdach auf, und ab geht die Post im schönsten Zweisitzer, den Mazda

je gebaut hat. Die vierte Generation des meistverkauften Roadsters der Welt entpuppte sich beim ersten Fahrtest als kompaktester Mazda MX-5 aller Zeiten: Flotte Proportionen und Farben, lebhafte Motoren, sportliches Interieur und Fahrwerk sowie die unnachahmliche knackig kurze Sechsgangschaltung – Mann wie Frau werden schnell eins mit dem Japaner. Für günstiges Geld – ab 22 900 Euro – gibt’s damit viel Fahrspaß und unbezahlbare Glücksgefühle.
Der Kompakte des Jahres: Nissan Pulsar
Crossover-Spezialist Nissan hatte sich noch Ende letzten Jahres im

Dezember mit dem Pulsar ins Haifischbecken der Golfklasse gewagt. Gut gemacht! Seine Stärken sprechen für den Japaner: ein riesengroßes Platzangebot mit ungeahnter Bewegungsfreiheit für alle Mitreisenden, klare Strukturen und beste Rundumsicht (heute keine Selbstverständlichkeit), ein umfassendes Sicherheitspackage (Safety Shield u. a. mit Notbremsassistent) und ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis (ab 17 978 Euro).
TZ/mm