Notbremsassistenten im Test: BMW iX schneidet schlecht ab – „ein Armutszeugnis“
Ein TV-Automagazin hat die Notbremsassistenten von vier Fahrzeugen in Extremsituationen getestet. Dabei schnitt gerade der teure BMW iX wenig überzeugend ab.
Glaubt man den Ankündigungen so mancher Autohersteller, so ist das vollautonome Fahrzeug nicht mehr allzu weit entfernt. Doch immer mehr zeigt sich, welche Hürden auf dem Weg dorthin zu überwinden sind – gerade bei höheren Geschwindigkeiten. Speziell Teslas „Autopilot“ gerät zunehmend in die Kritik – zuletzt gestand ein leitender Tesla-Entwickler Tricksereien für ein Werbevideo. Doch wie gut ist eigentlich unterstützende Technik, die bereits in Serienautos verbaut wird. Notbremsassistenten beispielsweise? Ein TV-Automagazin hat diese nun in Extrem-Situationen getestet, die über die Standard-Anforderungen hinausgehen – mit einem niederschmetternden Ergebnis. Vor allem der teure BMW iX kam alles andere als gut weg.
Notbremsassistenten im Test: BMW iX mit schweren Patzern – „ein Armutszeugnis“
Für ihren Test haben die Experten der Sendung „Auto Mobil“ (VOX) vier Fahrzeuge ausgewählt, die allesamt von der Verbraucherschutzorganisation Euro NCAP fünf Sterne für ihre Sicherheit erhalten haben:
- Tesla Model Y
- BMW iX
- Genesis G80
- Nissan Qashqai
Getestet wurden die Notbremsassistenten dabei in vier unterschiedlichen Situationen. Die erste erscheint eigentlich recht einfach: Eine Fußgänger-Puppe läuft dem 50 km/h schnellen Fahrzeug am Tag in die Fahrbahn. Der Genesis gibt sich dabei keine Blöße: Bei fünf Versuchen bremst er jedes Mal rechtzeitig. „Besser kann man das nicht machen“, so einer der Tester. Der Tesla leistet sich einen Fehlversuch, der Nissan zwei. Der BMW rauscht dagegen gleich dreimal in die Fußgänger-Puppe: Die Experten sind verwundert – weil der Wagen bremst, aber dann die Bremse wieder löst. „Wieso macht er denn wieder auf?“, fragt sich ein Tester. Das Ergebnis sei „tragisch“, denn eigentlich könne es der Münchner ja.
Notbremsassistenten im Test: „Er kann’s, macht’s aber nicht immer“
Ziemlich düster sieht es bei allen vier Kandidaten im nächsten Versuch aus: Es gilt, ein Kind auf einem Bobby-Car zu erkennen und zu bremsen. Der Genesis fährt jedes Mal in die Kinder-Puppe, die er offenbar nicht erkennt. Kurios das Verhalten des Tesla: Er erkennt offensichtlich, dass sich ein Mensch auf der Straße befindet, fährt aber trotzdem jedes Mal in die Puppe. Der Nissan erkennt nichts und knallt ebenfalls bei jedem Versuch in das Kind. Der BMW erkennt zwar kein Kind, sondern ein Auto – aber er bremst immerhin rechtzeitig. Allerdings nur einmal: In den restlichen Versuchen fährt er ebenfalls das Kind um. „Er kann’s, macht’s aber nicht immer“, so einer der „Auto Mobil“-Tester. Das sei ein „Armutszeugnis“ in dieser Preisklasse, findet sein Kollege.

Beim Fußgänger-Puppen-Test in Dunkelheit bremsen alle rechtzeitig – wenn auch unterschiedlich hart. Selbst der Tesla ohne Radar meistert die Situation. Allein der BMW iX leistet sich wieder einmal einen Aussetzer.
Notbremsassistenten im Test: Ergebnisse bei starkem Regen wenig überzeugend
Dann kommt der letzte Test: Simuliert wird ein Platzregen auf der Autobahn. Es gilt, trotz der widrigen Umstände ein plötzlich auftauchendes Stauende (in Form eines aufblasbaren Hindernisses) zu erkennen und rechtzeitig anzuhalten. Laut einem der beteiligten Experten ein „schwieriges Szenario“. Auch hier schneiden die Kandidaten alles andere als gut ab. Der Notbremsassistent des Genesis reagiert gar nicht – der Wagen fährt jedes Mal ins Hindernis. Auch der Nissan bremst kein einziges Mal rechtzeitig. Der Tesla reagiert unterschiedlich: Einmal bremst er optimal, einmal gar nicht – und einmal ziemlich spät, wodurch es immerhin nur zu einer leichten Kollision kommt.
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Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Der mit Abstand teuerste Kandidat – der BMW iX – bremst viel zu spät und rauscht in das Hindernis. Dabei springt auch noch die Motorhaube auf – eine Funktion, die Fußgänger bei einem Crash schützen soll. Allerdings ist kein Fußgänger weit und breit zu sehen. Das Fazit der Experten: Tesla habe in dem Test „ganz schön gut“ funktioniert, und BMW habe „ganz schön schlecht“ abgeschnitten.