10 Milliarden Euro Investment in Elektro-Autos - Mercedes Benz macht ernst

Der Autobauer will seine Flotte, immerhin 2,8 Millionen verkaufter Pkw jährlich (inklusive Vans), in den nächsten sieben Jahren zu 40 Prozent elektrifizieren.
Das sagten die Autobauer bei einem Pressetermin zum Stand der Umstellungen auf das neue Verbrauchs- und Schadstoffmessverfahren, WLTP (Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure).
Demnach wurden im Zuge von rund 200 Einzelzertifizierungen rund 90 Prozent der Fahrzeuge bereits umgestellt. Schärfere Normen und ein doppeltes Prüfverfahren, bei dem erst im Labor gemessen wird und dann unter natürlichen Bedingungen getestet wird (RDE heisst Real Drive Emissions), hatten für einen enormen Aufwand gesorgt. Alleine das erste WLTP-Regelwerk umfasst 700 Seiten Bestimmungen, der mittlerweile in Kraft getretene sogenannte "second act" noch einmal 300 Seiten.
Strengere Schadstoffgrenzen machen Elektro-Umstieg unumgänglich
Das schärfere Prüfverfahren und stetig sinkende Schadstoffgrenzen, vor allem für den Klimakiller CO2 zwingen die Hersteller, immer mehr auf Elektro zu setzen. Daimler hat jetzt seine Strategie dazu veröffentlicht. Demnach soll der Anteil von Autos mit Elektro-Antrieb in Europa schon 2025 bei 40 Prozent liegen. Dazu zählen Plug-In-Hybride und reine E-Autos. Elektroautos, so die Pläne der Stuttgarter sollen am Gesamtabsatz der Pkw-Sparte (inklusive V-Klasse) dabei einen Anteil zwischen 15 und 25 Prozent ausmachen.
Lesen Sie auch: Fahrverbote - Welche Abgasnorm hat mein Diesel?
Das ist eine gewaltige technologische Kraftanstrengung. Zehn reine Elektromodelle will Benz bis 2025 herausbringen, eines davon, der EQC, kommt im Verlauf dieses Jahres. Dazu wird es in den nächsten drei Jahren in jedem Fahrzeugsegment (und davon hat Daimler bekanntlich viele) eine elektrifizierte Alternative geben; sei es ein E-Auto, ein aufladbarer Hybrid, oder ander technische Lösungen, bei denen ein elektrischer Motor wie zum Beispiel ein 48-Volt Startergeneator, auch MILD Hybrid genannt, eine Rolle spielt.
Plug-In-Hybride gewinnen an Bedeutung
Grosse Bedeutung kommt den Plug-In-Hybriden zu. Hier wird es bis 2020 schon 20 Modelle geben, die emissionsfreie Reichweite soll mittelfristig von jetzt 50 Kilometer auf das Doppelte wachsen, so dass das elektrische Fahren im Alltag die Regel wird. Der Verbrenner läuft dann nur noch im Überland- oder Urlaubsbetrieb. Diese Technik kommt heuer auch zum ersten Mal in einem Kompaktwagen von Daimler zum Einsatz.
Dieselalternativen: Diese Vor- und Nachteile haben Elektro, Hybrid und Wasserstoff.
Rudi Bögel